Silphie: Neue Alternative zu Mais

Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) versucht, mit der Durchwachsenen Silphie eine neue Pflanze als Alternative zum Mais zu etablieren. Damit soll unter anderem dem Maiswurzelbohrer die Nahrungsquelle genommen werden.

Der Maiswurzelbohrer hat sich mittlerweile flächendeckend in Niederösterreich ausgebreitet. Der Schädling kommt ursprünglich aus Nordamerika, seine Larven fressen die Wurzeln der Maispflanzen. Die Population des Käfers habe besonders im westlichen Niederösterreich, wo viel Mais angebaut wird, in den letzten Jahren stark zugenommen, heißt es vonseiten der Landwirtschaftskammer.

Eine „Bekämpfungsmöglichkeit“ ist zu vermeiden, dass auf einem Feld mehrmals hintereinander Mais angebaut wird. Als Alternative bietet sich die Durchwachsene Silphie an. Die Wildpflanze aus Nordamerika liefert laut AGES ähnlich hohe Erträge wie Mais und hat den wesentlichen Vorteil, dass sie dem Maiswurzelbohrer nicht schmeckt.

Zusätzliche Bienenweide

Die AGES untersucht die Durchwachsene Silphie auf einem Forschungsfeld in Grabenegg bei Ruprechtshofen (Bezirk Melk). Die Pflanze wird bis zu drei Meter hoch, trägt gelbe Blüten, charakteristisch sind zudem der vierseitige Stängel und die becherförmigen Blätter. Auch angesichts der Diskussionen über das Bienensterben kann sie einen wertvollen Beitrag liefern. „Der große Mehrwert der Durchwachsenen Silphie ist ihre lange Blütezeit, die von Juli bis September dauert - in einer Zeit, in der sonst relativ wenig blüht“, sagt Markus Gansberger von der AGES. „Die Pflanze ist in dieser Zeit für die Bienen eine wichtige Nahrungsquelle.“

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Thomas Hahn aus Haidershofen (Bezirk Amstetten) ist einer der ersten Landwirte in Niederösterreich, die die Durchwachsene Silphie anbauen - in seinem Fall auf einer Versuchsfläche von 6.000 Quadratmetern. „Der Reiz an der Pflanze ist, dass sie eine Dauerkultur ist, man nach dem Erstanbau keine Anbaukosten mehr hat und nach dem ersten Jahr auch kein Pflanzenschutz mehr notwendig ist. Das ist wirtschaftlich sehr interessant“, sagt Hahn.

Hohe Anbaukosten

Eine Schattenseite der Durchwachsenen Silphie sind laut AGES derzeit aber noch die hohen Anbaukosten. Ziel der Forschung sei es daher, die Pflanze für einen Saatguthersteller attraktiv zu machen, um somit die Kosten zu reduzieren und die Pflanze für Landwirte rentabel zu machen.

Hahn kann sich durchaus vorstellen, den Anteil der Durchwachsenen Silphie zu erhöhen und damit künftig - neben Maissilage - seine Biogasanlage zu speisen. „Wir würden mehr machen, wenn wir einen höheren Biogastarif hätten“, sagt Hahn. „Das Problem ist, dass die Kosten für die Pflanzung sehr hoch sind. Da muss man schon ein paar Jahre Sicherheit haben.“

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