Aktion soll Älteren Jobs verschaffen

In Niederösterreich ist jeder dritte Arbeitslose über 50 Jahre und überdies deutlich länger auf Arbeitssuche als jüngere AMS-Kunden. Wenn Unternehmen ältere Arbeitnehmer einstellen, sollen sie u.a. einen Lohnkostenzuschuss erhalten.

Unter dem Motto „Einstellungs-Sache 50+“ haben daher das Land, AMS, Wirtschafts- und Arbeiterkammer eine Kampagne gestartet, um Betrieben u.a. durch Anreize wie Lohnkostenförderung die Einstellung älterer Langzeitarbeitsloser schmackhaft zu machen.

Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka (ÖVP) sprach bei einer Pressekonferenz am Montag von einer Extra-Tranche des Bundes an das AMS in Höhe von zehn Millionen Euro. Unternehmen, die über 50-jährige, seit einem halben Jahr oder länger vorgemerkte Arbeitslose einstellen, erhalten dafür ein halbes Jahr Lohnkostenzuschuss. „In den meisten Fällen stellen wir fest, dass nach Ende der Förderperiode die Person im Unternehmen eine dauerhafte Anstellung gefunden hat“, sprach AMS-NÖ-Chef Karl Fakler von einer Win-win-Situation.

Bis Ende August hat das AMS Niederösterreich heuer bereits Lohnkostenzuschüsse für 1.555 Arbeitslose 50+ gewährt, das sind um 366 mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Von Jänner bis Ende August haben 9.872 ältere Arbeitslose wieder Jobs gefunden - um zwei Prozent mehr als 2013. In Summe wurden heuer bisher 2.437 Jobsuchende dieser Altersgruppe mit Beschäftigungsförderungen unterstützt. Fakler führte aus, dass Personen 50+ von den Betrieben zwar nicht überdurchschnittlich mehr gekündigt würden - wenn sie aber arbeitslos werden, sei der Weg zurück schwierig und lang.

Aktueller Bedarf wird in 500 Betrieben erhoben

Anlässlich dieser Kampagne werden auch gezielt etwa 500 Betriebe besucht, um den aktuellen Bedarf zu erheben und Kräfte zu vermitteln. Die Wirtschaftskammer Niederösterreich machte laut Angaben von Präsidentin Sonja Zwazl ihre Mitglieder in E-Mails auf „Einstellungssache 50+“ aufmerksam. Fakler verwies darauf, dass der Wunsch nach höherem Pensionsantrittsalter mit der Realität nicht korrespondiere. Es gehe darum, mit Vorurteilen aufzuräumen und Älteren, die wertvolle Erfahrung einbringen, eine Chance zu geben, betonte Sobotka. „Sehr gut angekommen“ ist nach seinen Worten bereits das Jobförderprogramm als EPU-Assistent, das nun auf das ganze Bundesland ausgerollt werden soll.

Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich, hielt fest, dass über 50-Jährige vornehmlich in Groß- oder aber Kleinunternehmen beschäftigt seien - die prozentuell wenigsten finde man in Unternehmen mit 200 bis 300 Mitarbeitern. 27 Prozent der über 45-Jährigen seien in der öffentlichen Verwaltung tätig. An gewünschten Anreizen sprach er sich weiters für forcierte betriebliche Gesundheitsförderung aus.

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