Priester wohnen in Containerdorf

Das überdiözesane Priesterseminar Leopoldinum Heiligenkreuz (Bezirk Baden) platzt aus allen Nähten. Das Stift hat sich daher zu einer ungewöhnlichen Maßnahme entschieden: Einige Seminaristen wohnen in einem Containerdorf.

„Die Gesamtzahl von 37 Seminaristen für das Studienjahr 2014/15 übersteigt die Kapazität von 28 Zimmern bei weitem“, heißt es in einer Aussendung des Stiftes. Gemeinsam mit den Verantwortlichen entschied sich Abt Maximilian Heim daher für eine ungewöhnliche Maßnahme: Im Garten des Priesterseminars wurde eine kleine Siedlung von zwölf Wohncontainern aufgestellt. Nach Angaben des Stiftes seien die Studenten bereits eingezogen und „gewöhnen sich an die besondere Wohnsituation“.

Die weltweit einzige Hochschule des Zisterzienserordens ist vor allem auf die Ausbildung von Priester- und Ordenskandidaten ausgerichtet und wurde vor 39 Jahren vor allem für Spätberufene ohne Matura gegründet, die auf dem „Dritten Bildungsweg“ zur Priesterweihe geführt werden sollten. In den vergangenen 15 Jahren vervierfachte die Zahl der Studierenden im Diplomstudium Fachtheologie von 62 auf 242.

Seminaristen kommen aus aller Welt

Mit dem Ansturm an Auszubildenden geht auch ein enormer Bücherzuwachs einher: Der Transfer der Bibliothek der Hochschule Benediktbeuern mit einem Volumen von 265.000 Bänden, die die Salesianer Don Boscos den Zisterziensern geschenkt haben, erfolge noch vor Weihnachten, hieß es.

Das Leopoldinum steht allen Diözesen und Ordensgemeinschaften als Ausbildungsort für Priesteramtskandidaten zur Verfügung. Die 37 neuen Seminaristen kommen aus zwölf verschiedenen Diözesen und neben dem Zisterzienserorden aus sieben weiteren Ordensgemeinschaften. 28 Kandidaten stammen aus dem deutschen Sprachraum, die restlichen neun aus Indien, Nigeria, der Ukraine und Vietnam. „Das Altersspektrum der sozial, kulturell und spirituell bunten Hausgemeinschaft reicht aktuell von 20 bis 52 Jahren“, so Hochschulrektor Pater Karl Wallner mit.

Hochschulgebäude: Ausbau 2015 abgeschlossen

Das Priesterseminar liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Hochschule, die mit dem Besuch von Papst Benedikt XVI. 2007 zur Hochschule päpstlichen Rechtes erhoben worden war. Der momentane Ausbau des Hochschulgebäudes soll Ende April 2015 mit der Einweihung durch Kardinal Schönborn abgeschlossen werden.

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