Mordverdacht: Sohn ist in Österreich
Der 22-Jährige kam Donnerstagfrüh am Flughafen Schwechat an, teilte das Bundeskriminalamt in einer Aussendung mit. Er soll seine 43-Jährige Mutter im September in Strasshof erstochen und in eine Bettzeuglade gelegt haben. Der Mann wurde im Oktober in den USA festgenommen. Bei der Überstellung nach Österreich wurde er nach Angaben der Austria Presse Agentur (APA) von drei US-Agenten begleitet und in Wien-Schwechat von Beamten des Landeskriminalamts Niederösterreich übernommen. Danach wurde er in das Landesgericht Korneuburg gebracht.
Leiche in gemeinsamer Wohnung entdeckt
Die Leiche der Mutter mit zahlreichen Messerstichen im Nacken war am 18. September in ihrer Wohnung entdeckt worden - mehr dazu in Mord in Strasshof: Sohn festgenommen. Den Ermittlungen zufolge hatte der junge Mann zuvor all seine Sachen aus der Wohnung mitgenommen und bereits am 8. September sein Bankkonto aufgelöst. Ein auf die Mutter angemeldeter Pkw wurde am Flughafen in Wien-Schwechat geparkt. Kriminalisten gingen daraufhin einer Spur Richtung USA nach.
Das Landesgericht Korneuburg ordnete eine weltweite Fahndung an. Am 21. September übernahmen Zielfahnder des Bundeskriminalamtes die Suche. Sie ermittelten in Zusammenarbeit mit dem US Department of Homeland Security die Fluchtroute des 22-Jährigen bis nach Portland. Am 16. Oktober wurde der Mordverdächtige von der Portland Police in einem Hostel festgenommen. Laut Ermittlern lebten Mutter und Sohn - beide beschäftigungslos - sehr zurückgezogen.
Motiv noch nicht geklärt
Das Motiv für das dem 22-Jährigen angelastete Verbrechen an seiner Mutter ist noch unklar, seine Einvernahme ist noch nicht abgeschlossen. Es sei aber davon auszugehen, dass es eine Auseinandersetzung gegeben hatte, sagte der Leiter des Landeskriminalamts, Franz Polzer. Die Spuren am Tatort in Strasshof würden eine klare Sprache sprechen.
Polzer erinnerte am Donnerstag auch daran, dass der Beschuldigte am 16. Oktober „in Zusammenarbeit mit der österreichischen Polizei“ von US-amerikanischen Einheiten in Portland im Bundesstaat Oregon gefasst worden war. Es sei den Zielfahndern des Bundeskriminalamtes zuzuschreiben, „dass alle Ermittlungsergebnisse in die USA gegangen sind und relativ rasch zur Festnahme geführt haben“.