Umdasch-Mitarbeiter für Lohnverzicht

95 Prozent der 180 Mitarbeiter der Umdasch-Tochter Shopfitting in Amstetten haben für einen Lohnverzicht gestimmt. Neun von zehn Mitarbeitern hätten an der Abstimmung teilgenommen, teilte das Unternehmen am Freitag mit.

Die Belegschaft habe sich zum Standort Amstetten bekannt, hieß es von Umdasch. „Das Management plant nun, diesen Standort mit einem Zukunftsprogramm in Richtung Premium- und Luxussegment weiter zu entwickeln.“ Diese Neuausrichtung erfordere aber ein Kostenniveau, das dem der anderen westeuropäischen Umdasch-Standorte entspricht, schränkte der Hersteller von Geschäftseinrichtungen ein.

Umdasch Shopfitting erklärte in der Pressemitteilung weiters, dass die Abstimmung von der Belegschaftsvertretung initiiert worden sei. Laut Unternehmen ging es um die Frage, ob die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen „einen persönlichen Beitrag zur Zukunft leisten möchten“. Geschäftsführung und Betriebsrat sollen nun in den nächsten Wochen über Details des Sparkurses verhandeln.

Ziel: Lohnstückkosten um zehn Prozent senken

Umdasch-Vorstand Silvio Kirchmair peilt an, die Lohnstückkosten um zehn Prozent zu senken. „Der Standort Amstetten ist leider teuer geworden“, so der Manager. Das liege vor allem daran, dass es am Stammsitz viele langjährige Mitarbeiter gebe. Die Personalkosten liegen in Amstetten laut Kirchmair um 22 Prozent über jenen am Standort in der Steiermark, wo Umdasch Shopfitting 500 Mitarbeiter beschäftigt. Gegenüber den deutschen Standorten in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg sei Amstetten um 15 bzw. um zehn Prozent teurer.

Die Gehälter und Löhne liegen in Amstetten laut dem Unternehmen über dem Kollektivvertrag (KV) für die Holzindustrie. Wegen der Überzahlung gibt es nun auch einen Spielraum für Lohnkürzungen. Dennoch war die Abstimmung von der Gewerkschaft kritisiert worden - auch weil sie nicht anonym war.

Gewerkschaft kritisiert Abstimmung

Die Gewerkschaft der Privatangestellten GPA-djp hat die Abstimmung am Freitag stark kritisiert. Ein Dorn im Auge war ihr vor allem, dass die Wahl zwischen Lohnverzicht oder Stellenabbau nicht anonym war. Damit habe man Druck auf die Beschäftigten ausgeübt, erklärte Spitzengewerkschafter Karl Proyer. Er kündigte rechtliche Schritte gegen die Lohnkürzungen an. Kollektivverträge seien kein „betrieblicher Spielball“. Umdasch-Vorstand Kirchmair verteidigte die Vorgehensweise, die auch vom Betriebsrat mitgetragen wurde. Man wollte nicht über einen Sparkurs verhandeln, ohne vorher die Mitarbeiter zu fragen.

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