Fahrerflüchtiger mit Video ausgeforscht

Auf ungewöhnliche Weise hat die Polizei einen Lenker ausgeforscht, der einen Motorradfahrer zu Sturz gebracht und Fahrerflucht begangen haben soll. Geholfen hat dabei ein Video, welches das Unfallopfer aufgenommen hatte.

Um die Abendstimmung aufzunehmen, habe er die Kamera auf seinem Motorrad eingeschaltet, sagte Motorradfahrer Heinrich Wicke. Beim Autobahnknoten Schwechat wurde das Amateurvideo zum polizeilichen Beweismittel. „In dem Moment, in dem ich mich mit dem Motorrad quergestellt habe und es sich leicht aufgerichtet hat, hat es mich abgeworfen und mein Film ist gerissen. Ab dem Moment kann ich mich nicht mehr an den Unfall erinnern“, so Wicke.

Der Film der Kamera lief aber noch weiter und zeigt den Aufprall des Motorrads, nachdem der Lenker abgeworfen worden war. „Die Erinnerung ist wiedergekommen, kurz bevor mich die Sanitäter auf einer Trage in den Sanitätswagen geschoben haben“, so Wicke.

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Lenker meldete sich

Nach zwei Tagen im Krankenhaus stellte der Niederösterreicher die Filmsequenz ins Internet. Auch die Polizei hatte den Film und konnte mit spezieller Videotechnik Teile des Kennzeichen lesen. „Es gab eine Verknüpfungsanfrage, und somit hatten wir noch fünf Fahrzeuge, die in Frage kamen“, sagte Johann Baumschlager von der Landespolizeidirektion Niederösterreich. „Mittlerweile hat sich der Lenker des fahrerflüchtigen Fahrzeuges gemeldet und wird am Donnerstag einvernommen.“

Permanentes Filmen in der Öffentlichkeit ist laut Datenschutzgesetz verboten - das betrifft auch Kameras auf Fahrzeugen. Als Beweis können solche Filme trotzdem verwendet werden.