Hohe Wand: 37 Bewohner harren aus

Die Situation rund um das Eischaos auf der Hohen Wand bleibt angespannt. Nach wie vor stürzen Bäume um. 23 Bewohnerinnen und Bewohner wurden am Donnerstag in Sicherheit gebracht, 37 Personen harren weiter in ihren Häusern aus.

Die Lage ist weiter angespannt, berichtet Bergretter Wolfgang Bierbaumer, der selbst auf der Hohen Wand wohnt, Freitagfrüh gegenüber noe.ORF.at. Die 37 Personen, die in ihren Häusern geblieben sind, sind ausreichend mit Strom, Wasser und Essen versorgt. Am Nachmittag soll bei einem Krisenstab die Lage neuerlich beurteilt werden.

Die einzige Zufahrt zur Hohen Wand - eine Forststraße - ist weiterhin gesperrt und nur für Einsatzfahrzeuge befahrbar. Wanderungen und Spaziergänge in dem Gebiet sind laut Behörde strengstens untersagt. Erst am Donnerstag brachten die Bergretter zwei Wanderer wieder zurück ins Tal.

Aggregate bleiben über das Wochenende

Alle drei Stromleitungen auf die Hohe Wand wurden massiv zerstört, sagt EVN-Sprecher Stefan Zach. Auch eine Verbindungsleitung auf dem Plateau ist unterbrochen. Ein Reparaturtrupp der EVN hatte am Donnerstag versucht, mit der Feuerwehr zu den Leitungen vorzudringen. Das ist derzeit aber nicht möglich, weil es zu gefährlich ist.

In ganz Niederösterreich laufen noch immer mehr als 40 Notstromaggregate auf Hochtouren - vor allem in den Bezirken Zwettl und Krems. Weil dort jederzeit Bäume auf die Leitungen fallen können, werden die Aggregate vor dem Wochenende auch nicht abgebaut, sagt der EVN-Sprecher. Landesweit sind 250 Monteure des Energieversorgers bei Reparaturarbeiten im Einsatz.

Erkundungsflug über Waldviertel geplant

Im Waldviertel werden unterdessen heute die Aufräumarbeiten nach dem Eischaos fortgesetzt. Die EVN konnte am Donnerstag im Raum Arbesbach eine Hauptstromleitung reparieren, somit sind nur noch rund 50 Haushalte ohne Strom. Landesweit sind aktuell 25 Straßen wegen umgestürzter Bäume gesperrt - mehr dazu in Straßensperren wegen Glätte und Eis.

Die Feuerwehr unternimmt unterdessen am Freitagvormittag gemeinsam mit der Polizei einen neuen Anlauf für einen Erkundungsflug über das Katastrophengebiet in den Bezirken Zwettl und Krems. Dabei will man sich ein Bild vom Ausmaß der Schäden machen. Ein derartiger Flug wurde am Donnerstag wegen zu dichten Nebels abgebrochen. Die Fotos sollen auch den betroffenen Landwirten zur Verfügung gestellt werden, sagt Feuerwehrsprecher Franz Resperger.

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