Paraguay-Mord: Lebenslange Haft bestätigt

Die Urteile für die zwei Angeklagten im Fall des Vergiftungstodes einer Niederösterreicherin 2011 in Paraguay sind rechtskräftig. Es bleibt somit bei lebenslang für den 55-jährigen Ehemann des Opfers und 17 Jahren Haft für seine 47-jährige Partnerin.

Nachdem der Oberste Gerichtshof die Schuldsprüche bestätigt hatte, änderte nun auch das Wiener Oberlandesgericht die Strafen nicht. Das Paar war im Juli 2014 in Wiener Neustadt wegen Mordes schuldig erkannt worden - mehr dazu in Giftmord: Zwei Schuldsprüche (noe.ORF.at; 16.7.2014).

Verteidigung will Wiederaufnahme des Verfahrens

Die von der Verteidigung dagegen angemeldeten Nichtigkeitsbeschwerden und Strafberufungen wurden abgewiesen. „Wir arbeiten an einer Wiederaufnahme des Verfahrens, da die Todesursache niemals festgestellt wurde“, bestätigte Rechtsanwalt Michael Dohr einen Bericht der „Kronen Zeitung“ am Donnerstag. Er und sein Kollege Hans-Christian Leiningen-Westerburg seien nun dabei, neue Beweise zu sichern. Danach soll ein Wiederaufnahmeantrag gestellt werden.

Die Staatsanwaltschaft hatte dem Ehemann der Verstorbenen und dessen Freundin vorgeworfen, die Frau in Independencia aus Habgier mit einem opiathaltigen Schmerzmittel vergiftet zu haben. Die 46-Jährige war noch am Todestag begraben worden. Der Beschuldigte hatte dabei den südamerikanischen Behörden verschwiegen, dass er der Ehemann war und auch Verwandte daheim nicht informiert.