Erste Ergebnisse aus den Gemeinden

Um 17.00 Uhr haben in Niederösterreich die Wahllokale geschlossen. Mehr als 1,5 Millionen Menschen waren wahlberechtigt. noe.ORF.at hat einen Überblick über die ersten Ergebnisse aus den Gemeinden.

Die ÖVP musste in Dürnstein (Bezirk Krems, der Heimatgemeinde von Sozial-und Bildungslandesrätin Barbara Schwarz (ÖVP), einen Verlust von 13,1 Prozent hinnehmen. Die Volkspartei landete bei 50,8 Prozent. Die SPÖ gewann 9,6 Prozent dazu, die Freiheitlichen verzeichneten ein Plus von 3,5 Prozent.

Ein Minus von 13,8 Prozentpunkten mussten die ÖVP zudem in Drasenhofen (Bezirk Mistelbach) hinnehmen, bleibt aber mit 78,4 Prozent die stärkste Partei. Die FPÖ war zum ersten Mal angetreten und erreichte 12,0 Prozent. Die SPÖ konnte zwar 1,7 Prozentpunkte zulegen, landete aber mit 9,7 Prozent der Stimmen hinter den Freiheitlichen.

Ältester Bürgermeister baut Absolute aus

In der Gemeinde Semmering (Bezirk Neunkirchen) konnte der älteste Bürgermeister des Landes, der 74-jährige Horst Schröttner (ÖVP), mit seiner Partei die absolute Mehrheit weiter ausbauen. Mit einem Plus von 5,2 Prozentpunkten landete die Volkspartei bei 77,7 Prozent, die SPÖ hält bei 13,2 Prozent, die FPÖ bei 8,2 Prozent.

Vier Mal - in Glinzendorf, Parbasdorf und Spannberg (Bezirk Gänserndorf) sowie in Röhrenbach (Bezirk Horn) - hatte die ÖVP vor fünf Jahren bei den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 100 Prozent erreicht - in allen vier Gemeinden ohne Konkurrenz. In Parbasdorf konnte die Volkspartei ihre Hochburg halten und kam auch dieses Mal auf 100 Prozent.

In Glinzendorf trat auch die FPÖ an, die es auf 22 Prozent schaffte (ÖVP: 78 Prozent). In Spannberg erreichte die neue Liste STS (SPÖ & Liste Spannberg) 35,5 Prozent der Stimmen (ÖVP: 64,5 Prozent). In Röhrenbach verlor die ÖVP 8,9 Prozent der Stimmen an die SPÖ, die Volkspartei hält aber mit 91,1 Prozent weiterhin die absolute Mehrheit.

SPÖ verliert Absolute in Gmünd

In Gmünd verlor die SPÖ die absolute Mehrheit. Die Sozialdemokraten mit dem erst 29-jährigen Andreas Beer an der Spitze büßten im Gemeinderat einen Sitz ein. Mit 45,7 Prozent der Stimmen liegt die SPÖ aber noch immer knapp vor der ÖVP, die es auf 42,9 Prozent der Stimmen brachte. Die FPÖ (minus 2,5 Prozentpunkte) musste in Gmünd Verluste hinnehmen, blieb aber mit 4,3 Prozent der Stimmen knapp vor der Liste "Aktiv für Gmünd, die 4,1 Prozent erreichte.

In Klein-Neusiedl (Bezirk Wien-Umgebung), eine der Hochburgen der SPÖ bei der vergangenen Wahl 2010, konnte die absolute Mehrheit ausgebaut werden. Die Sozialdemokraten legten um 1,9 Prozentpunkte auf 85,8 Prozent zu.

Gemeinderatswahlen 2015

Alle Ergebnisse im Detail finden Sie hier.

In Wieselburg (Bezirk Scheibbs) wurden die Sozialdemokraten noch stärker als bisher. Sie holten 15 (zuvor 14) der 23 Mandate. Sechs (sieben) Sitze gingen an die ÖVP, wie bisher zwei an die FPÖ. In Wieselburg gab der frühere SPÖ-Landeschef Josef Leitner mit seiner Kandidatur (nicht auf Platz eins) sein Comeback auf der politischen Bühne, die er nach der Schlappe bei der Landtagswahl im März 2013 verlassen hatte. Der ehemalige Klubobmann der SPÖ im NÖ Landtag, Günther Leichtfried, ist Bürgermeister.

FPÖ gewinnt in Blindenmarkt leicht dazu

Die FPÖ hatte 2010 in Blindenmarkt (Bezirk Melk) landesweit mit 30,9 Prozent den höchsten Stimmenanteil errungen und konnten diesen bei der aktuellen Wahl weiter ausbauen (plus 2 Prozent). Stimmenstärkste Partei in Blindenmarkt bleibt jedoch die ÖVP, die bei 48,6 Prozent hält.

In Obritzberg-Rust (Bezirk St. Pölten) legte die FPÖ-nahe Liste WIR (Plattform Wir für unsere Gemeinde) um 7,5 Prozentpunkte zu und errang 33,9 Prozent der Stimmen. Damit ist man zweitstärkste Kraft hinter der ÖVP (51,27 Prozent; minus 10,2 Prozent) und vor der SPÖ (14,9 Prozent).

Grüne überholen SPÖ in Zwettl und Melk

Die Grünen legten in Zwettl um 3,7 Prozentpunkte zu und überholten mit insgesamt 13,2 Prozent die SPÖ, die auf 12,3 Prozent kam. Stimmenstärkste Partei in Zwettl ist die ÖVP mit 64,8 Prozent (minus 6,5 Prozent).

In Melk konnten die Grünen 7,1 Prozentpunkte dazugewinnen und kamen auf 17,7 Prozent der Stimmen. Damit wurde die SPÖ (16,3 Prozent) überholt. Stimmenstärkste Partei in Melk bleibt die ÖVP, die ein leichtes Plus von 2,7 Prozentpunkten verzeichnete und mit 55,6 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit verteidigte.

Fischamend: Liste holt Zwei-Drittel-Mehrheit

Die Liste „Gemeinsam für Fischamend“, die mit Thomas Ram schon bisher den Bürgermeister stellte, legte bei der Wahl in Fischamend (Bezirk Wien-Umgebung) 22,65 Prozentpunkte zu und holte mit nunmehr 68,79 Prozent sogar die Zwei-Drittel-Mehrheit. „Gemeinsam für Fischamend“ hält nunmehr 19 von 25 Mandaten (bisher 13). Auf die SPÖ entfielen 4 (10) Sitze, auf die „Liste Schuh - Kommunisten und Parteilose“ 2 (1).

In Bad Vöslau (Bezirk Baden) behauptete die Liste Flammer trotz des Verlusts von 7,55 Prozentpunkten die Mandatsmehrheit (19 von 37). Platz zwei in Bad Vöslau ging an die Grünen mit sechs Mandaten (plus vier), Rang drei an die FPÖ mit wie bisher fünf Sitzen. Erst danach folgen die ÖVP mit unverändert vier Mandaten und die SPÖ mit drei (zuvor vier).

In Leitzersdorf (Bezirk Korneuburg) konnten alle Parteien zulegen. Das liegt vor allem daran, dass die SPÖ wegen Formalfehlern von der Wahl ausgeschlossen worden war. Die „Bürgerinitiative Großgemeinde Leitzersdorf“ erreichte 44 Prozent der Stimmen, die ÖVP kam auf 41,3 Prozent (+0,8) und die FPÖ auf 14,6 Prozent (+8,8).

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