Filmpreis: Mehr Geld für Filme gefordert

Am Abend werden zum fünften Mal die Österreichischen Filmpreise vergeben. Bereits am Dienstagabend gab es in St. Pölten den „Abend der Nominierten“. Mitunter wurde dabei mehr Geld für den heimischen Film gefordert.

„Das Finstere Tal“ mit Paula Beer und Tobias Moretti unter der Regie von dem in Purkersdorf lebenden Andreas Prochaska, hat zehn Nominierungen für den österreichischen Filmpreis - so viele wie noch nie, für einen heimischen Film. „Es ist definitiv mein wichtigster und ‚erwachsenster‘ Film geworden, weil er ausnahmsweise nicht Teenager oder kleine Kinder, wie bei meinem ersten Film, als Zielpublikum hat. Es war eine intensive Lebenserfahrung, diesen Film gemacht zu haben“, so der Regisseur beim „Abend der Nominierten“ im Landestheater in St.Pölten.

Filmpreis Nominiertenabend

Viktor Brazdil

Regisseur Andreas Prochaska und Filmemacherin Sudabeh Mortezai.

Erni Mangold fordert mehr Geld für heimische Filme

Eine andere Erfahrung hat Erni Mangold gemacht, und in „Der letzte Tanz“ zum ersten Mal eine Sexszene gespielt. Die in Gars am Kamp Lebende ist für die „beste weibliche Darstellerin“ nominiert. Ihre Forderung: Mehr Geld für den heimischen Film. „Es ist so, dass das Geld schmal ist, es immer Schwierigkeiten gibt und daher auch die Qualität leidet. Man ist zwar auf uns Österreicher so stolz, dass wir so viele Sachen im Ausland gewinnen, und Oscars und bla bla … aber letztlich sind das immer nur Handshakes. Ich glaube, eines Tages sollte man doch versuchen, das ein bisschen mehr finanziell zu unterstützen, oder?“

56 Nominierungen für Filmszene

18 Spielfilme, 20 Dokumentar- und 19 Kurzfilme wurden eingereicht. Von den 313 wahlberechtigten Mitgliedern der Akademie des Österreichischen Films wurden in 14 Kategorien jeweils drei Filme bzw. Filmschaffende für den Preis nominiert.

Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) hat diesen Ball aufgenommen: Das Land stellt jährlich drei Millionen Euro für die Filmförderung zur Verfügung, das bringe nicht nur kulturelle und touristische Impulse. „Wir profitieren natürlich auch vom jeweiligen Dreh vor Ort. Wir haben in den letzten Jahren analysiert, dass sich jeder Euro, den wir in die Filmförderung investieren, vervierfacht. Das ist natürlich auch für eine Reihe von Regionen doch ein ordentlicher Kick, mit dem wir rechnen können.“

Filmpreis Nominiertenabend

Viktor Brazdil

Erni Mangold und Paula Beer.

Forderung nach mehr Kurzfilmen in Öffentlichkeit

Der junge aus Klosterneuburg stammende Regisseur Christoph Rainer ist in der Kategorie „Bester Kurzfilm“ nominiert. Für sein „Requiem for a robot“ hat er bereits Preise in Toronto, Tel Aviv und St. Petersburg bekommen. „Auf der einen Seite leben wir in einer Zeit, in der Kurzfilme mehr denn je konsumiert werden - in der U-Bahn schaut jeder auf sein Handy, und jeder sucht etwas auf Youtube - aber dass man den Kurzfilmen so wie früher ‚Bühne und Leinwand‘ bietet, passiert leider viel zu selten. Man kann gar nicht oft genug fordern, dass Kurzfilme eine breitere Öffentlichkeit finden sollen.“

St. Pöltener für „beste Kamera“ nominiert

Für die „beste Kamera“ in seinem ersten Langspielfilm wurde der aus St. Pölten stammende Klemens Hufnagl nominiert. Hat man beim Drehen gespürt, dass der Film „Macondo“ ein Erfolg wird? „Das Gefühl war super. Wir haben mit Laiendarstellern gedreht, wir haben in den neun Drehwochen Glück mit dem Wetter gehabt, obwohl es teilweise bis zu 40 Grad hatte, und es hat alles dafür gesprochen, dass es gut ausgeht, aber sicher ist sich niemand. Man kann es schon fühlen, ob ein Film ein guter Film wird, aber dass er dann auch Festivalerfolge gefeiert hat, da gehört schon Glück dazu, das kann man nicht programmieren.“

Nach der Vorjahresgala in Grafenegg im vergangenen Jahr, findet die fünfte Verleihung des Österreichischen Filmpreises am 28. Jänner zum zweiten Mal im Wiener Rathaus statt.

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