St. Pöltner Bahnhof wird Schutzzone

Weil es immer wieder zu Körperverletzungen und Diebstählen gekommen ist, ist der St. Pöltner Bahnhof seit Sonntag Schutzzone. Die Polizei kann dadurch leichter gegen verdächtige Personen vorgehen und sie des Geländes verweisen.

In den vergangenen Monaten nahm die Kriminalität am Bahnhof St. Pölten wieder zu, erst im Dezember gab es eine Massenschlägerei. Neben Körperverletzungen gab es auch immer wieder Fälle von Diebstählen und Suchtmitteldelikten. Auch viele Passanten berichten von negativen Erlebnissen: „Man wird angebettelt, angepöbelt und gerät oft in Streitereien. Das ist nicht angenehm.“

„Der Hauptbahnhof ist ein sensibler Bereich, genauso wie die Fußgängerzone“, sagt Franz Bäuchler vom Stadtpolizeikommando. In der Schutzzone kann die Polizei auffällige Personen des Bahnhofsgeländes verweisen und ein Betretungsverbot aussprechen. „Dann darf diese Person dreißig Tage lang diese Schutzzone nicht mehr betreten und sich dort aufhalten. Wenn die Person zurückkommt, bekommt er eine Verwaltungsübertretung und die Polizei kann dementsprechend einschreiten.“ Das heißt, die Person wird angezeigt und muss Strafe zahlen.

Bahnhof nicht zum ersten Mal Schutzzone

Die Schutzzone gilt für ein halbes Jahr, also während der Schulzeit, und kann dann von der Landespolizeidirektion verlängert haben. Es ist nicht das erste Mal, dass der Bahnhof zur Schutzzone erklärt wurde. Die letzte Verordnung lief im Frühjahr 2013 aus. Doch da die Kriminalität wieder zugenommen hat, wird auch der Ruf nach einem Polizeiwachzimmer wieder laut. „Früher war am Bahnhof eine Wachdienststelle. Die geht schon sehr ab, es wäre sehr angenehm, wenn es diese wieder geben würde“, sagt eine Passantin aus Obergrafendorf.

Bei der Polizei heißt es, dass der Bahnhof ohnehin permanent kontrolliert werde, von der zuständigen Polizeidienststelle Rathaus und auch von den anderen Dienststellen. Die Polizeipräsenz und die schnelle Erreichbarkeit der Polizei sei in St. Pölten sichergestellt, so Bäuchler.

Schutzzonen gibt es derzeit auch noch in Traiskirchen rund um die Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen, bei der Haltestelle der Badner Bahn und auch in Bad Vöslau bei einer Bushaltestelle.