Seltene Urwald-Fledermaus aufgespürt

Im Europaschutzgebiet Kremstal ist die Bechsteinfledermaus aufgespürt worden, eine der seltensten Urwaldfledermäuse in den heimischen Gefilden. Bei dem Forschungsprojekt wurden 22 Fledermaus- und fünf Käferarten nachgewiesen.

Die Bechsteinfledermaus lebe bevorzugt in alten Bäumen, teilten die Österreichischen Bundesforste und das Land Niederösterreich mit. Nachgewiesen wurden neben dem Hirsch- und Scharlachkäfer, dem Eremit und großen Eichenbock auch der Veilchenblaue Wurzelhalsschnellkäfer, der in ganz Europa vom Aussterben bedroht sei. Letztere Gattung halte sich vorzugsweise in Mulden und Ritzen am Fuß mächtiger Buchen und Eichen auf, hieß es in einer Aussendung.

Größte Fledermauskolonie in Niederösterreich

In dem Gebiet ist zudem die größte Fledermauskolonie des Bundeslandes beheimatet: Im Dachgebälk der Kirche von Obermeisling (Bezirk Krems) bringen Jahr für Jahr etwa 3.000 Weibchen der Gattung Großes Mausohr ihre Jungen zur Welt. Sie finden der Aussendung zufolge in den Wäldern der Umgebung ideale Jagdbedingungen und erbeuten jeden Sommer in Summe mehr als 5.000 Kilogramm Insekten.

„In unserer Umgebung verbirgt sich oft eine unglaubliche Fülle an Naturreichtum, der erst bei genauerem Hinsehen zum Vorschein kommt“, verwies Naturschutzlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) auf die Artenvielfalt in der Region. Daher gelte es, dieses Naturerbe auch für nächste Generationen zu bewahren. „Voraussetzung ist eine umsichtige und naturnahe Waldbewirtschaftung, die den ökologischen Anforderungen, den gesellschaftlichen Bedürfnissen und den wirtschaftlichen Erfordernissen gleichermaßen Rechnung trägt“, ergänzte Georg Erlacher, Vorstand der Bundesforste.

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