Neue Verbindungen nach Bratislava

Die slowakische Hauptstadt Bratislava ist ein begehrter Partner für ihre Nachbarn NÖ und Wien. Eine Delegation aus NÖ führte dort nun Gespräche über eine Intensivierung der Beziehungen - allen voran über Verkehrsverbindungen, die ausgebaut werden sollen.

Dass es keine Grenzbalken mehr gibt, heißt nicht, dass alle Hürden beseitigt sind. Seit 2007 sind die Grenzen zu den ehemaligen Oststaaten offen. Am meisten erhoffte man sich damals von dieser Schengen-Öffnung im Großraum Wien, Niederösterreich und Bratislava. Die Regionen sollten zusammenwachsen. Dieses „Zusammenwachsen“ gestaltet sich aber schwieriger und langsamer als erwartet.

Ausbaufähige Verkehrsverbindungen in den Regionen

Vor allem die Verkehrsverbindungen zwischen Bratislava und Niederösterreich sind ausbaufähig. Das war ein Hauptthema von Gesprächen zwischen Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) und dem Vorsitzenden des Kreises Bratislava, Pavol Freso. Nachdem eine Volksbefragung eine Brücke über die March bei Angern verhindert hat, soll die dortige Fähre modernisiert werden.

Neue Brücke bei Marchegg

Bei Marchegg kommt eine weitere Fußgänger- und Radfahrbrücke wie bereits eine bestehende bei Schloss Hof. Eine Vorstufe, wie Pröll sagt. „Weil wir ja in der mittelfristigen Planung davon ausgehen, dass die Marchfeld Schnellstraße (S8) etwa im Zeitraum 2022/2023 die March erreichen wird - da geht es dann darum, eine verkehrsträchtige Brücke zu bauen und als Zwischenstück ist natürlich ein derartiger Steg zunächst einmal angedacht.“

„Wir haben Doktor Pröll informiert, dass auf unserer Seite der südöstliche Teil der künftigen Anbindung an die S8 schon weit fortgeschritten ist, der nordwestliche Teil soll so schnell wie möglich vorbereitet werden“, sagt Pavel Freso, Vorsitzender des Kreises Bratislava.

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Auch eine Bahnverbindung im Marchfeld wird modernisiert, die derzeit nur eingleisig mit Dieselloks betrieben wird. „Wir legen ein zweites Gleis neben das derzeit bestehende, dort wird elektrifiziert, es werden Ausweichen gemacht, damit man im Gegenverkehr fahren kann, Bahnhöfe werden umgebaut, Park-& Ride-Anlagen werden gebaut - und das Ganze soll in etwa bis 2022/2023/2024 fertig sein“, so der Verkehrsplaner des Landes NÖ, Friedrich Zibuschka.

Bratislava und NÖ wollen Raumordnung angleichen

Die niederösterreichische Delegation besuchte am Montag auch den neuen Oberbürgermeister von Bratislava, mit konkreten Ergebnissen. Es gehe dabei um die Zusammenarbeit der österreichischen Gemeinde mit dem slowakischen Abwasserbetrieb, es gehe um Projekte der Raumentwicklung zwischen Bratislava und niederösterreichischen Gemeinden und ähnliches, sagt der Oberbürgermeister von Bratislava, Ivo Nesrovnal. Die Raumordnung der beiden Regionen soll angeglichen werden, um künftig noch enger zusammenarbeiten zu können.