Neuer Trend: Wellness im Kuhstall

Kühe mögen Wellness - das hat sich am Internationalen Fachtag für Rinderhalter in der Landwirtschaftlichen Fachschule in Pyhra bei St. Pölten gezeigt. Wie der Kuhstall zur Wellnessoase umgestaltet werden kann, wurde dort gezeigt.

Licht, Liegeboxen, und die richtige Frischluftzufuhr - die Hauptzutaten, wenn ein Kuhstall zu einer sprichwörtlichen Wellnessoase werden soll. „Die Tiere brauchen Frischluft, die Bedingungen die wir normalerweise auf der Weide vorfinden, aber in gedämpfter Luftgeschwindigkeit“, sagt Eduard Zentner von der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein.

Zugluft, vor allem bei kalter Witterung ist laut Experten zu vermeiden. Die Luftströmung im Stall wird deshalb analysiert. Auch LED-Strahler sollen ein neues Wohlfühlerlebnis in den Stall bringen. „Was die Lichtintensität betrifft und auch das Spektrum des Lichts, die Lichtzusammensetzung, geht es eigentlich nur darum, die Außenbedingungen, die die Tiere vorfinden würden, in den Stall zu simulieren“, so Zentner.

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14 Stunden im Liegen: Kühe bewegen sich zu wenig

Kühe sollen sich mehr bewegen, denn bis zu 14 Stunden liegt eine Kuh im Durchschnitt. In dieser Zeit wird im übrigen die Milch produziert. „Deswegen müssen wir versuchen, diese Liegebox möglichst attraktiv zu machen, die Kuh muss von der Liegebox praktisch magisch angezogen werden, sie muss bequem sein, sie muss verformbar sein, trocken“, so Hans-Joachim Herrmann, von der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen aus Deutschland.

Frei nach dem Motto „geht´s der Kuh gut, geht’s dann auch dem Landwirt gut, weil er eine frohe fröhliche Kuh hat und dann haben wir hoffentlich auch einen fröhlichen Landwirt, der Spaß an seiner Arbeit hat - und das ist auch eine Voraussetzung für Erfolg“, so Herrmann.

Stallungen sollen um Wellness-Faktor adaptiert werden

Auch Lösungen für ältere Ställe wurden bei dem Fachtag präsentiert. „Unser Stall zu Hause ist mittlerweile zehn Jahre alt, da gibt es schon wieder Sachen, die man verbessern könnte,“ so Landwirt Hans Krendl aus Böheimkirchen.

„Jeder kann nicht jedes Jahr einen neuen Stall errichten, daher trachten wir auch danach, Lösungen zu finden, dass vorhandene Stallungen so adaptiert werden können, dass sie den heutigen Anforderungen und der Tiergerechtigkeit und der Wellness der Tiere - wie wir das heute hier genannt haben - entsprechen“, so der Direktor der Landwirtschaftlichen Fachschule Pyhra Franz Fidler. Bei der landwirtschaftlichen Fachtagung wird eines jedenfalls klar: Der Komfort der Tiere soll keinesfalls auf der Strecke bleiben.

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