Bahnübergänge: Häufig Fehleinschätzungen
13 Menschen kamen im Vorjahr in Österreich bei Autounfällen an Eisenbahnkreuzungen ums Leben. Erst letzte Woche wurden in Scheibbs zwei Frauen bei einer Kollision mit einem Zug getötet - mehr dazu in Pkw in Scheibbs von Zug erfasst: Zwei Tote. Ende Februar wurde in Langenlois (Bezirk Krems) ein Mann bei einem ähnlichen Unfall schwer verletzt - mehr dazu in Auto gegen Zug: Ein Schwerverletzter.
Die meisten Unfälle dieser Art ereignen sich an unbeschrankten Bahnübergängen. Drei von vier Autofahrer seien durchaus mit den örtlichen Gegebenheiten vetraut gewesen, sagt Klaus Robatsch vom Kuratorium für Verkehrssicherheit: „Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass mehr als die Hälfte der an tödlichen Unfällen beteiligten Fahrzeuglenker ortskundig sind.“
APA/Brandstetter R./Gi
Warnschilder und Lichtsignale werden missachtet
Im (vermeintlichen) Wissen der Zugfahrpläne werden in Folge Warnschilder und Lichtsignale häufig missachtet, „deshalb kommt es oft zu Unfällen, wenn Züge außerplanmäßig fahren.“ Zu ähnlichen Ergebnissen kommen auch die Untersuchungen der ÖBB: 99 Prozent der Unfälle an Eisenbahnkreuzungen werden demnach durch die Unachtsamkeit der Autolenker verursacht.
Deshalb appelliert Klaus Robatsch vom Kuratorium für Verkehrssicherheit an die Autofahrer, die Warnhinweisschilder und Leuchtsignale an Eisenbahnkreuzungen gemäß der Straßenverkehrsordnung immer zu beachten, auch wenn man die örtlichen Gegebenheiten sehr gut kenne und man zu glauben meint, es käme ohnehin kein Zug. Das Risiko, bei einer Kollision mit einem Zug an einer Eisenbahnkreuzung getötet zu werden, ist 16 mal höher als bei einem Verkehrsunfall auf der Straße.
Links:
- Verschubgarnitur erfasste Pkw (noe.ORF.at; 27.2.2015)
- ÖBB: Kameras gegen Rotlichtsünder (noe.ORF.at; 4.6.2014)