Arbeitslosigkeit auf Rekordniveau

Die Arbeitslosigkeit steigt weiter und hat ein Rekordniveau erreicht. 60.411 Menschen waren im März in Niederösterreich ohne Job, das entspricht einem Plus von zwölf Prozent im Vergleich zum März 2014. Eine Erholung ist nicht in Sicht.

Weitere 10.000 Personen befinden sich derzeit in Schulungen. Niederösterreich verzeichnete somit im März nach Wien und Oberösterreich den größten Zuwachs an Jobsuchenden. Überdurchschnittlich stark vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen waren in Niederösterreich erneut Ausländer (+20,1 Prozent), Menschen ab 50 Jahren (+16,5 Prozent) und behinderte Personen (+20,4 Prozent).

Stärkster Anstieg im Bau

Im Vergleich etwas besser entwickelte sich die Lage bei Jugendlichen: Bei den 15- bis 19-Jährigen war in Niederösterreich nur ein Zuwachs von 3,6 Prozent zu verzeichnen, bei den 20- bis 24-Jährigen war es ein Plus von 8,3 Prozent.

Aus dem Büro von Landeshauptmannstellvertreter Wolfgang Sobotka (ÖVP) heißt es, dass das Land im Rahmen des niederösterreichischen Beschäftigungspaktes für 2015 die Rekordsumme von 283 Milionen Euro aufgebracht habe. Man helfe, fördere und investiere im Jahr der Arbeit 2015 wie noch nie.

Den stärksten Anstieg der Arbeitslosigkeit nach Branchen gab es Ende März österreichweit im Bereich der Leiharbeit (+16,4 Prozent) und am Bau (+14,3 Prozent). Der geringste Anstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat wurde im Tourismus mit 2,3 Prozent verzeichnet.

Arbeitslosigkeit steigt seit 2011

Die Arbeitslosenzahlen steigen nun bereits seit mehr als vier Jahren immer weiter an. Die Arbeitslosenquote kletterte im Jahresabstand um 0,9 Prozentpunkte auf 9,4 Prozent und damit den höchsten Stand seit den 1950er Jahren. Inklusive Schulungsteilnehmer waren 428.519 Menschen Ende März ohne Job, das sind nach EU-Berechnung um 6,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) erwartet auch in den nächsten Monaten keine merkliche Besserung.

Im europäischen Vergleich steht Österreich bei der Arbeitslosigkeit aber gut da: Österreich verzeichnete mit 5,3 Prozent im Februar die zweitniedrigste Arbeitslosenrate (EU-Definition) hinter Deutschland (4,8 Prozent). Schlusslicht ist weiterhin das schuldengeplagte Griechenland mit 26,0 Prozent, wobei die Athen-Daten noch vom Dezember 2014 stammen.