Immer mehr Jugendliche verschuldet

Immer mehr junge Menschen geraten in die Schuldenfalle, das zeigen die Zahlen der NÖ Schnuldnerberatung. Um die Zahl der jungen Schnuldner zu senken, setzt man jetzt gezielt auf Prävention, z. B. mit einem „Finanzierungsführerschein“.

Schuldnerberatung: Standorte

  • Sankt Pölten (Zentrale)
  • Amstetten
  • Hollabrunn
  • Wiener Neustadt
  • Zwettl

Kaum ist das erste Geld verdient, ist es auch schon wieder ausgegeben. Immer mehr junge Menschen, die am Beginn ihres Berufslebens stehen, geben mehr Geld aus, als sie tatsächlich haben und tappen damit in die Schuldenfalle. Damit es erst gar nicht soweit kommt, will man an Schulen jetzt verstärkt Präventionsarbeit leisten. „Da geht es vor allem um Jugendliche an Berufsschulen, die ihr erstes Geld verdienen und natürlich Versuchungen ausgesetzt sind: ein besseres Auto, ein neues Handy“, sagt Landesrätin Barbara Schwarz (ÖVP), „man will ihnen zeigen, wie schnell man damit in die Schuldenfalle tappt.“

Betroffene erzählen Erfahrungen

In diesen Workshops sollen Juristen und Finanzexperten beraten und Betroffene sollen erzählen, wie sie selbst Schulden angehäuft haben. Ziel ist ein „Finanzierungsführerschein“, durch den die Jugendlichen sicher im Umgang mit ihren Finanzen werden. „Was heißt es, ein Konto zu eröffnen? Was heißt es, einen Handyvertrag abzuschließen, der dann 24 oder sogar 36 Monate läuft? Was bedeutet Ratenkauf - zum Beispiel zu Weihnachten, wenn ich zwei Jahre lang die Geschenke vom letzten Jahr noch bezahlen muss? All das müssen wir den Jugendlichen beibringen, sie müssen das so früh wie möglich lernen“, sagt Michael Lackenberger, Geschäftsführer der NÖ Schuldnerberatung.

Leere Geldbörse

ORF

22.000 Euro Schulden pro Jugendlichem

Wie wichtig Beratung schon bei Schülerinnen und Schülern ist, noch bevor sie ins Berufsleben einsteigen, zeigen aktuelle Zahlen von Jugendlichen, die sich an die Schuldnerberatung wenden. Im Schnitt seien sie mit 22.000 Euro verschuldet, so Landesrat Maurice Androsch (SPÖ), „bei Frauen sind es etwa 13.000 Euro. Und es ist sehr schwierig für junge Leute, mit so einer Schuldenanhäufung ins Berufsleben zu starten“

Das Präventionsprogramm der niederösterreichischen Schuldnerberatung läuft bereits. Rund 5.000 Schüler werden derzeit beraten, es soll aber schon bald auf 15.000 bis 20.000 Schüler erweitert werden.

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