Zweite Chance für Legehennen

Für Legebetriebe werden Hennen schon nach einem Jahr unwirtschaftlich, denn dann lässt deren Legeleistung nach. Ein Verein in Hainburg (Bezirk Bruck an der Leitha) will diese Hühner vor dem vorzeitigen Ende beim Schlachter bewahren.

Nina Hofstädter kümmert sich jeden Tag um ihre 30 Hühner. Sie ist Gründerin und Obfrau des Vereins „Rette Dein Huhn“, der sich zur Aufgabe gemacht hat, alten, „aussortierten“ Legehühnern eine zweite Chance zu geben.

Hühner mit Vereinsmitgliedern

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Der Verein kümmert sich um die Hühner, bis sie einen neuen Besitzer haben

„Das Legehuhn wird mit 15 Monaten quasi weggeworfen, weil es ein Jahr lang jeden Tag ein Ei legt und dann eine Pause braucht“, erklärt Hofstädter, „das Huhn kommt in die Mauser und legt dann zwei, drei oder vier Wochen lang kein Ei und regeneriert sich.“

Erst danach würden die Hennen wieder mit dem Legen beginnen. Den meisten Betrieben dauert das laut Hofstädter zu lange und die Tiere kommen zum Schlachter. Das will der Verein verhindern. Er übernimmt die ausgedienten Hühner direkt von den Legebetrieben und vermittelt sie an Tierliebhaber und Selbstversorger.

Schon 900 Hühner wurden vermittelt

Einige Voraussetzungen müssen aber Interessierte beachten. „Man muss sich zunächst bei der Gemeinde erkundigen, ob man überhaupt ein Huhn halten darf. Außerdem braucht man einen Garten und einen Stall“, so die Vereinsgründerin, „wir beraten zuerst, schauen, ob der Platz passt, und dann kann’s an die Vermittlung gehen.“

Huhn mit Jacke

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Hühner mit wenig Federn bekommen eine eigene „Jacke“

Manche Hennen seien verstört und es fehlen ihnen viele Federn, wenn sie aus den Legebetrieben kommen. Die aussortierten Tiere würden sich jedoch in kürzerster Zeit erholen und sich schnell in ihre neuen Umgebung eingewöhnen, so Hostädter. Etwa 900 Tiere fanden mit Hilfe des Vereins „Rette Dein Huhn“ schon ein neues Zuhause, bis Ende Juni sollen weitere 1.000 vermittelt werden.

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