Asyl Thema bei „Langer Nacht der Kirchen“

Am 29. Mai öffnen wieder 120 Kirchen verschiedener Glaubensgemeinschaften ihre Tore. Ein besonderer Schwerpunkt ist diesmal das Thema Asyl. Einige Programmpunkte wurden gemeinsam mit Flüchtlingen gestaltet.

Kurdische Musik der Gruppe „Koma Dem“ sowie ein exotisches Buffet, gekocht von Alsina Zinnurova aus Kasachstan und Dzerassa Zangieva aus Tschetschenien, verdeutlichten bei der Pressekonferenz am Dienstag, worum es in der kommenden Langen Nacht der Kirchen geht: die Schicksale der Flüchtlinge, die bei uns Schutz suchen.

Asylsuchenden mit Respekt begegnen

Allein in der Dompfarre Sankt Pölten wohnen im Bischofshaus, in der ehemaligen Wohnung des verstorbenen Diözesanbischofs Kurt Krenn, derzeit elf Flüchtlinge aus Nigeria, Uganda und Georgien. Sie werden in der Langen Nacht der Kirchen Gerichte aus ihrer Heimat kochen und von ihrer Kultur, ihrer Flucht und ihrem Schicksal erzählen. Es gehe darum, den Asylsuchenden mit Respekt und ohne Scheu zu begegnen, sagte Diözesanbischof Klaus Küng, man helfe jenen, die in Not sind und dazu stehe man. „Es ist richtig, dass wir sie aufnehmen und zwar nicht nur so, dass sie irgendwo ein Eckerl finden, wo sie ihr Haupt niederlegen können, sondern, dass sie auch Herzlichkeit und Hilfe vorfinden, und dass wir alles tun, was notwendig ist.“

Gesang in einer Kirche

Lange Nacht der Kirchen/J.O.

Derzeit 230 Flüchtlinge in Diözese St. Pölten

33 Pfarren allein in der Diözese Sankt Pölten betreuen 230 Flüchtlinge aus den verschiedensten Ländern und Kontinenten. Laufend werden neue Asylsuchende aufgenommen, zurzeit in vier weiteren Pfarren. Superintendent Paul Weiland freut sich, dass die Lange Nacht der Kirchen diesen Schwerpunkt gewählt hat: „Das ist sicher ein Punkt, wo wir alle gefordert sind. Da ist die Politik gefordert, da sind die christlichen Kirchen gefordert, da ist jeder Mensch gefordert.“

Ausgewählte Programmpunkte

  • „Bibel bewegt - Lange Nacht als Bibelnacht“: Biblische Kreistänze in Langegg, Lesung in Mank.
  • Gesellschaftliche Verantwortung: Asylwerber kochen in Amstetten, Friedensgebet in St. Pölten
  • Kunst: Fotografien in Theiß, Lichtinstallationen in Maria Taferl
  • Musikalische Raritäten: Trommelklänge in Pottenbrunn, Jazz in Ernsthofen
  • Liturgie - Spiritualität: Abendgebet in Kirchberg am Walde, Besinnungsweg in Krems-Lerchenfeld
  • Verborgenes entdecken: Rundgang zu ehemaligen Begräbnisstätten in Krems, Fackelzug in Mühldorf-Niederranna
  • Kinder: Schnitzeljagd durchs Kloster im Stift Zwettl

Das gesamte Programm der Diözese St. Pölten finden Sie hier.

Das Engagement der einzelnen Menschen in den Pfarren kann beim Thema Flüchtlinge nicht hoch genug gewürdigt werden, sagte Landesrätin Barbara Schwarz (ÖVP), „denn das Engagement gerade im Bereich der Betreuung von Flüchtlingen ist wie ein konzentrischer Kreis, der sich entwickelt, wenn man einen Stein ins Wasser wirft.“ Ein Vorbild könnten etwa Initiativen in kleinen Pfarrgemeinden sein.

Landesweit 500 Veranstaltungen

Schwarz betonte in ihrer Funktion als Bildungslandesrätin auch die Chance für Familien, die Langen Nacht der Kirchen als Bildungsangebot wahrzunehmen, die Veranstaltungen zur Kulturgeschichte der einzelnen Pfarrkirchen aufzugreifen und sich zu informieren. So wird die Lange Nacht in vielen Pfarren zum Beispiel zur „Bibelnacht“ unter dem Motto „Bibel bewegt“.

Im „Jahr der Orden“ nehmen auch viele kleinere, weniger bekannte Ordenshäuser in Niederösterreich teil, wie etwa die Salesianerinnen und Franziskanerinnen in Amstetten. Insgesamt sind es 120 Kirchen mit 500 Veranstaltungen. 25.000 Besucherinnen und Besucher werden in Niederösterreich erwartet. In ganz Österreich nehmen mehr als 740 Kirchen mit mehr als 3.000 Programmpunkten teil. Die Themenvielfalt der Veranstaltungen reicht von Diskussionen über Ausstellungen, Führungen, Konzerte und Lesungen bis zu Gottesdiensten und vielen unterschiedlichen spirituellen Angeboten.

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