Schmuggel auf Flughafen: Erste Konsequenzen

Nachdem bekanntgeworden ist, dass Mitarbeiter auf dem Flughafen Wien-Schwechat Flüchtlinge an Kontrollen vorbeigeschleust haben, gibt es erste Konsequenzen: Mitarbeiter müssen künftig eine biometrische Zugangskontrolle über sich ergehen lassen.

Um in die Bereiche nach der Grenzkontrolle oder der Sicherheitskontrolle zu gelangen, wird ab 15. Juni die Handfläche jedes Mitarbeiters biometrisch gescannt. So wird überprüft, ob für diese Person der Zutritt zu diesen Gebäudebereichen vorgesehen ist. Ein Zutritt durch Unbefugte ist dadurch ausgeschlossen.

Die gescannten Handvenen sind ähnlich wie Fingerabdrücke, sie sind unverwechselbar und können genau einer Person zugeordnet werden. Mit dieser Maßnahme wird es nicht mehr möglich sein, dass jemand mit dem Ausweis einer anderen Person Zugang zu den Gates bekommt, heißt es in einer Aussendung der Flughafen Wien AG.

Derzeit höchstes Sicherheitsniveau

Die Maßnahme gelte für Zugangsberechtigte beziehungsweise Beschäftigte der Flughafen Wien AG und anderer Unternehmen am Standort - etwa Fluglinien und Sicherheitsfirmen. Dieser Handvenenscan bringe das derzeit höchste erreichbare Sicherheitsniveau mit sich. Außerdem solle es als Abschreckung gegen Manipulationsversuche dienen, heißt es in der Aussendung weiter. Die Einführung dieses Systems werde bereits seit längerem geplant.

Biometrische Kontrollen am Flughafen

APA/HANS KLAUS TECHT

Biometrische Kontrollen am Flughafen

Kosten: Eine Million Euro

Die technischen Anlagen für die biometrischen Zugangskontrollen wurden in den vergangenen zwölf Monaten bereits eingerichtet, die Kosten beliefen sich auf etwa eine Million Euro. Nach Prüfung aller datenschutzrechtlichen Bedingungen können die Scanner nun in Betrieb genommen werden.

Parallel dazu werde über Initiative der Flughafen Wien AG eine ständige Arbeitsgruppe mit den wichtigsten beteiligten Unternehmen, insbesondere Fluglinien und Sicherheitsdienstleister, eingerichtet, die die Zutrittsverfahren laufend evaluieren und etwaige sinnvolle Verbesserungen in der Prozesskette diskutieren und entscheiden soll, heißt es beim Flughafen.

Biometrische Kontrollen am Flughafen

APA/HANS KLAUS TECHT

Die Handvenen werden gescannt

Sicherheitskontrollen bleiben

Unabhängig davon muss - wie schon bisher - jede Person durch die Sicherheitskontrolle, um in den Sicherheitsbereich zu gelangen. Das ist jener Bereich, der den Zugang zu den Flugzeugen ermöglicht. Das gilt auch für alle Beschäftigten oder Beauftragten am Standort. Damit wird verhindert, dass sie gefährliche oder verbotene Gegenstände beziehungsweise Flüssigkeiten mit sich führen können.

Die polizeilichen Ermittlungen gegen die Security Mitarbeiter dauern noch an. Sie sollen Flüchtlinge auf Flüge in die USA und nach Großbritannien geschleust haben - mehr dazu in Flüchtlingsschmuggel: Securitymann entlassen. Zwei Verdächtige sind weiterhin in Untersuchungshaft.

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