Kanu: Kuhnle peilt EM-Medaille an

Slalom-Kanutin Corinna Kuhnle pendelt zur Zeit zwischen NÖ und London. Dort geht im September die WM über die Bühne, für die sie sie optimal vorbereitet sein will. Ab Freitag paddelt Kuhnle bei der EM in Markkleeberg (Deutschland).

Seit Sonntag trainiert die 27-jährige Kuhnle, die aus Höflein an der Donau stammt (Bezirk Wien-Umgebung) am Wildwasser-EM-Schauplatz, den sie gut kennt, Ende März gewann sie auf dem Markkleeberger See bei Leipzig einen Bewerb, in dem auch die deutschen Damen am Start waren. „Das ist ein Zeichen, dass die Form gepasst hat. Die Strecke ist im Vergleich zum Frühjahr unverändert, von daher gab es keine Überraschungen. Ich komme gut zurecht“, sagte die zweifache Ex-Weltmeisterin und Olympia-Achte zur Austria Presse Agentur (APA ).

ÖKV-Team für Wildwasser-Slalom-EM von Freitag bis Sonntag in Markkleeberg:

  • Kajak-Einer, Damen: Corinna Kuhnle, Violetta Oblinger-Peters, Viktoria Wolffhardt
  • Herren: Mario Leitner, Helmut Oblinger, Andreas Langer
  • Canadier Einer, Damen: Viktoria Wolffhardt, Julia Schmid, Nadine Weratschnig

„WM gilt Hauptaugenmerk“

Nur eineinhalb Tage war sie zwischen dem letzten London-Trainingsblock und der EM daheim. „Der WM gilt das Hauptaugenmerk, und wenn der internationale Verband in London Trainingszeiten zur Verfügung stellt, nimmt man die gerne wahr.“ Das tun auch die Teamkollegen, wohlwissend, dass pro Bootskategorie immer nur ein Athlet/eine Athletin aus einem Land bei Olympia antreten darf.

Zur EM schickte der Verband acht Sportler, die Kajak-Herren Mario Leitner, Helmut Oblinger und Andreas Langer, die Kajak-Damen Kuhnle, Violetta Oblinger-Peters und Viktoria Wolffhardt. Letztere tritt wie Julia Schmid und Nadine Weratschnig auch im Canadier an. Bei der EM 2014 in Wien holte Schmid mit Silber im Canadier die einzige Medaille für Österreich.

Corinna Kuhnle

ORF

Training mit Männern

In der Slowakei und in Polen hat Kuhnle zuletzt mit ihrem Teamkollegen Langer trainiert und bei zwei Wettkämpfen Praxis gesammelt. „Ich habe in der Vergangenheit auch fast immer mit Männern trainiert, weil ich mich gerne nach oben orientiere. Und da hat man dann immer Gegner, die man nicht schlagen kann, da muss man immer an die Grenzen gehen. Das finde ich gut. Wenn es sich ergibt, trainiere ich deshalb mit Burschen, die Jungen gehen da mit sehr viel Kreativität ran, davon kann ich schon profitieren.“

In die EM geht Kuhnle wie in jedes Rennen: „Ich möchte in jedem Wettkampf meine persönlich beste Leistung bringen. Und wenn ich die bringe, ist eine Medaille drinnen. Das ist mein Ziel.“ Auch auf nationaler Ebene gebe sie sich „ungern damit zufrieden, wenn ich Zweite oder Dritte werde“, sprach sie die internen Ausscheidungen um EM- und Weltcup-Startplätze an.

„Gut, wenn man gefordert wird“

Nach der EM beginnt die fünf Stationen umfassende Weltcup-Serie mit Prag, Krakau (jeweils Juni), Liptovsky Mikulas (Slowakei/Juli), La Seu d’Urgell (Spanien) und Pau (Frankeich/jeweils August). Zweimal wird Kuhnle dazwischen auch nach London reisen. „Ich fühle mich dort wohl und es macht Spaß. Es ist eine der schwierigsten Strecken, aber gut, wenn man gefordert wird“, sagte sie über das Lee Valley White Water Center im Norden Londons.