600 Defibrillatoren für rasche Hilfe

Mehr als 600 Defibrillatoren sind über das ganze Land verteilt. Viele Menschen wissen aber nicht, wo. Dabei kann der Einsatz dieses kleinen Gerätes bei einem Herzstillstand oft Leben retten. „Notruf NÖ“ stellte am Mittwoch das Definetzwerk vor.

In der Zentrale von „Notruf NÖ“ wurde am Mittwoch das Definetzwerk vorgestellt. Damit ist es nun möglich, Ersthelfern sofort zu sagen, wo sich der nächste Defi befindet. „Viele haben Sorge, Defibrillatoren haben mit Strom zu tun. An dieser Stelle ist es wichtig zu sagen, dass Strom Leben retten kann. Es ist ein Stromimpuls, der ein aus dem Takt gekommenes Herz, das einen Herzkreislauf-Stillstand verursacht hat, wieder zum Schlagen zu bringen“, sagt Markus Winnisch vom Verein „Puls“.

Defibrillator

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„Zeit spielt eine Rolle“

Winnisch baute gemeinsam mit Mitarbeitern von „Notruf NÖ“ das neue Defibrillatoren-Netzwerk auf. „Zeit spielt eine Rolle. Pro Minute bei der im Herzstillstand nichts getan wird, sinkt die Überlebenschance um etwa zehn Prozent“, so Winnisch. In der Leitstelle von „Notruf NÖ“ wissen die Mitarbeiter sofort über das neue Netzwerk, wo ein solches Gerät hängt, erklärt der Geschäftsführer von „Notruf NÖ“, Christoph Constantin Chwojka: „Wir fragen die Ersthelfer am Telefon, ob sie Unterstützung von einer zweiten Person haben. Zu dieser Person wird dann eine Verbindung hergestellt und wir leiten sie an, einen Defi zu holen.“

Wer den kleinen Koffer eines Defibrillators aufmacht, sieht zwei Elektroden mit Schutzhülle, zwei Kabel und zwei Knöpfe zum Ein- und Ausschalten und zum Auslösen des Stromstoßes. Im ersten Moment hört sich das vielleicht kompliziert an. Aber man kann nichts falsch machen. Das Gerät sagt einem genau, was zu tun ist.

Dieses Video zeigt, wie ein Defibrillator funktioniert

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Ob ein Stromstoß gegeben wird, entscheidet das Gerät, erklärt Winnisch: „Die Stärke des Impulses bestimmt auch das Gerät von selbst. Da braucht der Ersthelfer gar nichts machen.“ Es ist also unmöglich unabsichtlich einen Stromstoß auszulösen, selbst dann, wenn es am Unfallort hektisch zugeht.

Geräte oft im Gemeindeamt, in Banken oder Schulen

Das Netzwerk, das nun in Niederösterreich in Betrieb ist, soll auf ganz Österreich ausgeweitet werden, sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka (ÖVP): „Niederösterreich ist der Vorreiter. Von den 753 Geräten, die bereits qualifiziert sind, befinden sich 601 in Niederösterreich.“ Was viele nicht wissen, in einem Ort hängen die Defibrillatoren oft im Gemeindeamt, Banken oder Schulen.

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