Klassiker und Raritäten in Baden
„Die unvergesslichen Melodien des Klassikers der Operette sind zum Allgemeingut geworden“ (Reinthaller): „Klänge der Heimat“, „Brüderlein, Brüderlein und Schwesterlein“ und „Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist“. Der Klassiker der Wiener Operette ist nach zehn Jahren wieder in Baden zu sehen, denn „man kann das geniale Verwirrspiel rund um die ‚Rache einer Fledermaus‘ nicht oft genug sehen und hören“, meint Impresario Reinthaller. Alexandra Liedtke inszeniert, als Gefängnisdiener Frosch wurde der TV-Liebling Rudi Roubinek engagiert.
Theaterdirektor Reinthaller: „Ein buntes Potpourri“
Dorfromantik, ein verlorener Sohn und viele einprägsame Melodien – das sind die Ingredienzien der 1907 uraufgeführten Operette „Der fidele Bauer“ von Leo Fall. „Ein unterhaltsames und anrührendes Volksstück mit Schlagern wie ‚Heinerle, Heinerle, hab‘ kein Geld‘ begeistern das Operettenpublikum bereits seit mehr als 100 Jahren“ (Reinthaller).
„Hairspray“: Das Broadway-Musical rund um einen pummeligen Teenager in den USA der 1960er Jahre und seinem Aufstieg zum landesweiten Vorbild „hat längst Kultstatus, nicht zuletzt durch fetzige Rhythmen, spannende Handlung und Sozialkritik.“
Auch heuer gibt es wieder eine Koproduktion der Bühne Baden mit dem Landestheater Niederösterreich. Auf dem Programm steht „Ernst ist das Leben (Bunbury)“. „Ein Feuerwerk an gewitzten Dialogen, geistreichen Gedanken und Bonmots machen Oscar Wildes beliebteste Gesellschaftskomödie zu einem Genuss. Nonsens at it‘s best“, meint Sebastian Reinthaller.
„Theater ist ein Teil der Lebenskultur“
In der Sommerarena ist heuer eine Operette zu sehen, die in Baden spielt: Aber nicht nur wegen Strauß’ „Fledermaus“ soll man nach Ansicht von Sebastian Reinthaller nach Baden kommen, verrät er im Gespräch mit noe.ORf.at: „Hinzu kommt das ganz eigene bezaubernde Flair dieser ehemaligen Kaiserstadt Baden, wo es neben den kulturellen Aktivitäten viel zu sehen und zu genießen gibt!“
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noe.ORF.at: Warum haben Sie sich für diese zwei Operetten entschieden?
Intendant Sebastian Reinthaller: Die Entscheidung, die „Fledermaus“ und dann den „Fidelen Bauern“ anzusetzen, hat - neben den bestens bekannten, unsterblichen Melodien dieser beiden Werke - mit unserem Standort in Baden zu tun: die Operette von Johann Strauß spielt in Baden und das Stück von Leo Fall passt in seiner ländlichen Grundthematik ebenfalls genau zum Standort der Sommerarena, wo ja bekanntlich gleich dahinter die schönsten Wälder des Landes Niederösterreichs beginnen!
noe.ORF.at: Warum soll man gerade heuer zu Ihnen fahren?
Reinthaller: Genau wegen eines vielfältigen Angebots, das in diesem Sommer zusätzlich zu den vier Produktionen auch ein Opernkonzert in der Sommerarena beinhaltet, sollte man sich für einen Besuch nach Baden entschließen. Hinzu kommt das ganz eigene bezaubernde Flair dieser ehemaligen Kaiserstadt Baden, wo es neben den kulturellen Aktivitäten viel zu sehen und zu genießen gibt! Der Kurpark ist u.a. ein fixer Bestandteil einer Baden-Reise, in welchem neben der Sommerarena der Musikpavillon zum Verweilen einlädt, wenn dort die Kurkonzerte mit dem Orchester der Bühne Baden erklingen!
APA/Robert Jäger
Sebastian Reinthaller: „Speziell im Sommer gilt es für uns künstlerisch Verantwortlichen, das Angebot so zu gestalten, dass sich ein Besuch in einem Theater in jedem Fall lohnt“
noe.ORF.at: Wie sehen Sie Ihren Spielort in drei Jahren? Wie wollen Sie ihn entwickeln?
Reinthaller: Die Bühne Baden mit seinen verschiedenen Spielorten im und vor dem Stadttheater sowie in der Sommerarena, dem Musikpavillon und dem Haus der Kunst wird sich in seiner jetzigen Form auch in den nächsten Jahren bestens bewähren. Wenn es dazu gelingt, die vielen künstlerische Angebote in der Stadt Baden gemeinsam zu planen, kann sich eine noch breiter gefächerte Palette an Musik, Schauspiel und Unterhaltung ergeben.
noe.ORF.at: Worin sehen Sie die gesellschaftliche Aufgabe des Theaters, im speziellen die Aufgabe des Sommertheaters?
Reinthaller: Das Theater ist speziell in Österreich ein Teil der Lebenskultur, die dieses Land u.a. so ganz besonders macht! Die Politik und deren Entscheidungsträger müssen weiterhin darauf achten, diese Kultur gemeinsam mit den Verantwortlichen der Theaterlandschaft in Österreich zu unterstützen. Speziell im Sommer, der sogenannten schönsten Zeit des Jahres, gilt es für uns künstlerisch Verantwortlichen, neben dem wichtigen touristischen Aspekt, das Angebot so zu gestalten, dass sich ein Besuch in einem Theater in jedem Fall lohnt.
noe.ORF.at: Was ist die Botschaft des Stücks?
Regisseurin Alexandra Liedtke: Ich möchte die Intrige herausarbeiten, die Dr. Falke und Rosalinde gegen Eisenstein spinnen. Dadurch werden die Figuren insofern moderner, als sie nicht nur Marionetten einer Komödie sind, sondern selber die Geschichte bestimmen.
noe.ORF.at: Welche Inszenierungsmöglichkeiten bietet der Spielort und wie nützen Sie diese?
Alexandra Liedtke: Die Sommerarena als Spielort ist speziell für dieses Stück ein wahres Geschenk, denn das Stück spielt, im Gegensatz zum Glauben Vieler, nicht im Winter, sondern im Sommer und vor allem die „Party“ bei Orlofsky ist ein Sommerfest, für die sich die Open Air-Bühne natürlich hervorragend eignet! Außerdem wird der Ort Baden im Stück immer wieder erwähnt!
Sommerarena: Von der „Fledermaus“ bis zu „Bunbury“
Die Premiere der Johann-Strauß-Operette „Die Fledermaus“ war am 19. Juni 2015 in der Sommerarena.
Regie: Alexandra Liedtke
Musikalische Leitung: Franz Josef Breznik
Mitwirkende: Barbara Payha, Rudi Roubinek, Sebastian Reinthaller, Regina Schörg u.a.
Leo Falls Operette „Der fidele Bauer“ ist in der Sommerarena ab 10. Juli zu sehen.
Regie: Christa Ertl
Musikalische Leitung: Oliver Ostermann
Mitwirkende: Kerstin Grotian, Iva Schell, Hans-Günther Müller, Helmut Wallner u.a.
Sendungshinweis
„NÖ heute“, 25.6.2015
Das Musical „Hairspray“ (Buch: Mark O’Donnell und Thomas Meehan, Musik: Marc Shaiman) ist ab 31. Juli im Stadttheater Baden zu sehen.
Regie: Ferdinando Chefalo
Musikalische Leitung: Michael Zehetner
Mitwirkende: Marja Hennicke, Kudra Owens, Gernot Kranner, Reinwald Kranner, René Rumpold u.a.
Die Komödie „Ernst ist das Leben (Bunbury)“ von Oscar, eine Koproduktion des Landestheaters Niederösterreich mit der Bühne Baden, wird ab 24. Juli in der Sommerarena Baden gezeigt.
Regie: Maaike van Langen
Mitwirkende: Babett Arens, Swintha Gersthofer, Pascal Groß, Fabian Krüger, Cornelia Köndgen, Pascal Lalo, Michael Scherff und Lisa Weidenmüller
Links:
- Theaterfest mit vielen Überraschungen (noe.ORF.at; 29.5.2015)
- Theaterfest Niederösterreich
- Bühne Baden