Asylwerber nach Brand in U-Haft

Über drei Flüchtlinge aus dem Erstaufnahmezentrum Traiskirchen ist am Montagnachmittag die Untersuchungshaft verhängt worden. Gegen sie wird nach dem Brand in einem Unterkunftsraum wegen des Verdachts der Brandstiftung ermittelt.

In dem Unterkunftsraum wurden Matratzen angezündet. Grund seien „Streitigkeiten aus persönlichen Gründen“ gewesen, so Polizeisprecher Markus Haindl gegenüber der Austria Presse Agentur (APA). Bei dem Brand wurde niemand verletzt, aufgrund der starken Rauchentwicklung musste das betroffene Gebäude jedoch evakuiert werden - mehr dazu in Brandstiftung im Flüchtlingslager.

„400 Asylwerber müssen Traiskirchen verlassen“

Schließlich wurde am Montag über drei jugendliche Nordafrikaner die Untersuchungshaft verhängt. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, die gegen die drei Männer wegen des Verdachts der Brandstiftung ermittelt, hatte einen entsprechenden Antrag gestellt.

Der Zwischenfall am vergangenen Samstag hat allerdings nicht nur strafrechtliche, sondern auch politische Nachwehen: Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ) erließ als feuerpolizeiliche Behörde einen Bescheid, wonach innerhalb von vier Tagen die Belagszahl auf 1.400 Flüchtlinge reduziert werden müssen.

Im Innenministerium bezeichnete man den Bescheid als rechtswidrig, argumentierte, dass alle behördlichen Auflagen erfüllt werden und kündigte an, sämtliche Rechtsmittel zu prüfen. Dennoch bleibt Babler dabei: „Bis Mittwochabend müssen etwa 400 Asylwerber Traiskirchen verlassen und in anderen Unterkünften untergebracht werden.“ Im Falle eines Feuers seien die Asylwerber massiv gefährdet: „Das ist keine politische Forderung, ich muss als Behörde auf den jüngsten Vorfall reagieren“, so der Bürgermeister.

Asylwerber in Asyl-Erstaufnahmestelle Traiskirchen

APA/Hans Klaus Techt

In Traiskirchen sind aktuell 1.800 Asylwerber untergebracht: „Allerdings kommt es immer wieder vor, dass sich Asylwerber direkt in Traiskirchen melden, sie dort versorgt und dann in andere Unterkünfte gebracht werden. Bis dahin kann sich die Zahl der Asylwerbenden kurzfristig erhöhen“, so ein Sprecher des Ministeriums gegenüber noe.ORF.at.

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