Fischaufzucht auf ehemaliger Deponie

Für die Aluminiumschlackendeponie in Wr. Neustadt, die derzeit saniert wird, steht eine Nachnutzung im Raum. Auf dem Gelände könnte eine Mikroalgen- und Aquakulturanlage entstehen. Das Projekt ist Sieger eines Ideenwettbewerbs.

Das Siegerprojekt trägt den Titel „Wasser Wald Wiener Neustadt“ und wurde von einer italienischen Architektengruppe eingereicht. Die Mikroalgen- und Aquakulturanlage würde die Wertschöpfung in der Region steigern, begründete die Jury ihre Entscheidung. Auch aus raumordnungsrechtlicher Sicht sei das Projekt sehr gut realisierbar.

Sanierung dauert noch bis 2026

Das Siegerprojekt würde sich außerdem am „Strategiepapier Aquakultur 2020“ des Lebensministeriums orientieren, wonach die nationale Fischproduktion für die Lebensmittelversorgung als zentrales Element gefördert werden soll, hieß es in einer Aussendung der BALSA, die für die Sanierungsmaßnahmen zuständig ist. 26 Teilnehmer nahmen an der Ausschreibung teil. „Wir freuen uns sehr, dass der Ideenwettbewerb so gut angenommen wurde. Die Qualität der eingereichten Arbeiten war sehr hoch und die vielen außergewöhnlichen Ideen haben uns sehr begeistert“, sagt Michael Zorzi, Geschäftsführer der Bundesaltlastensanierungsgesellschaft (BALSA).

Die Realisierbarkeit aus raumordnungsrechtlicher Sicht war neben der Nachhaltigkeit eines der wichtigsten Kriterien für die Einreichungen. Wenn die Sanierung der Aluminiumschlackendeponie beendet ist, soll das Projekt im Idealfall auch tatsächlich umgesetzt werden. Laut Plan werden die Arbeiten noch bis zum Jahr 2026 dauern.

Die Deponie in einer ehemaligen, nicht abgedichteten Kiesgrube im Westen von Wiener Neustadt wurde oft als „tickende Zeitbombe“ bezeichnet. Von 1974 bis 1990 wurde sie mit Abfällen der Holz- und Textilindustrie sowie Aluminiumkrätzestaub gefüllt. Die jahrzehntelangen Ablagerungen hatten laut Aussendung die Beeinträchtigung des Grundwassers und die Entstehung von Wasserstoff, Methan und Ammoniak zur Folge.

Die besten fünf Projekte des Ideenwettbewerbs:

  • 1. Platz: Wasser Wald Wiener Neustadt (Preisgeld: 20.000 Euro)
  • 2. Platz: Freizeitpark Climbing Area (Preisgeld 15.000 Euro)
  • 3. Platz: Family Adventure Park (Preisgeld 10.000 Euro)
  • 4. Platz: Die Upcyclerei (Preisgeld 3.000 Euro)
  • 5. Platz: Freizeit und Relaxoase (Preisgeld 2.000 Euro)

Die Jury: Friedrich Zibuschka, Amt der NÖ Landesregierung, Gruppe Raumordung, Umwelt und Verkehr (Vorsitzender); Michael Zorzi, Geschäftsführer BALSA; Robert Schweighofer, Magistrat der Stadt Wiener Neustadt, Referatsleiter Stadt- und Raumplanung; Martin Neidthart, MN Bau & Immobilien Beratung GmbH.

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