Die Formel-1-Stars vor der Linse

Schumacher, Vettel und Hamilton: Sie alle hatte Michael Panhofer aus Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling) schon vor seine Linse. Seit 17 Jahren arbeitet er als ORF-Kameramann in der Formel 1. Nun wartet mit dem Heim-Grand-Prix in Spielberg ein Highlight.

Der Arbeitsplatz von Michael Panhofer lässt viele Formel-1-Fans neidisch werden: Die Boxengasse, der Startbereich und das Fahrerlager sind jene Orte, an denen der 48-jährige die Fahrer und Teamchefs vor seine Kamera bittet und Präsentator Ernst Hausleitner und Experte Alexander Wurz ins Bild rückt. „Wir sind ein sehr eingespieltes Team und das hilft bei diesem stressigen Job. Wir haben für die Interviews ja nicht viel Zeit und die Fahrer sind vor allem vor dem Rennen sehr angespannt“, erklärt Panhofer.

Das Programm in Spielberg:

Freitag, 19.6.2015:

  • 1. Freies Training ab 10.00 Uhr
  • 2. Freies Training ab 14.00 Uhr

Samstag, 20.6.2015

  • 3. Freies Training ab 11.00 Uhr

Sonntag, 21.6.2015

  • Der Große Preis von Österreich, Start: 14.00 Uhr (live in ORF1)

„Der Deutsche ist immer freundlich“

Er ist jedes Jahr bei zwölf Saisonrennen mittendrin, aber trotzdem nicht immer live dabei. „Vom Renngeschehen bekomme ich so gut wie nichts mit. Die Informationen erhalten wir nur über die Monitore in den Boxen. Dort warten wir schon auf unsere Interviewpartner. Wenn ein Fahrer ausfällt, müssen wir sofort bereit sein, um schnell die Reaktionen zu bekommen.“

Gute Kontakte sind dabei natürlich besonders wichtig. „In all den Jahren hat sich ein Vertrauensverhältnis aufgebaut. Niki Lauda und Toto Wolff kennen das ORF-Team natürlich schon gut, da kommen wir auch schneller zu unseren Interviews“, erklärt Panhofer. Die Formel-1-Piloten sind auch alle sehr professionell, Interviews gibt aber dennoch nicht jeder gerne. „Lewis Hamilton ist natürlich auch auf Grund seiner Popularität schwieriger zu bekommen und nicht so umgänglich wie Sebastian Vettel. Der Deutsche ist immer sehr freundlich, egal ob es gut läuft oder ob sein Rennen enttäuschend verlaufen ist“, verrät Panhofer.

Zehn Stunden pro Tag im Einsatz

Die Übertragung eines Formel-1-Rennens wird von einer eigenen Firma produziert, der ORF hat in Spielberg aber sechs zusätzliche Kameras im Einsatz. „Beim Heimrennen berichten wir natürlich ausführlicher und wollen den TV-Konsumenten mit allen Informationen versorgen“, erklärt Panhofer. Von Donnerstag bis Sonntag ist er fast rund um die Uhr im Einsatz. Dazu braucht man als Kameramann fast so wie die Formel-1-Stars einen optimalen körperlichen Zustand. „Natürlich muss man fit sein. Bis zu zehn Stunden am Tag bin ich mit der Kamera im Einsatz, dabei muss man oft schnell und flexibel reagieren.“

Das Heimrennen in Spielberg ist für Panhofer etwas Besonderes und bei der Frage nach dem Favoriten für Sonntag muss er nicht lange überlegen. „Mercedes ist natürlich wieder der heiße Anwärter auf den Sieg. Auch wenn Ferrari stark aufgeholt hat und man auf Red Bull mit dem Heimvorteil aufpassen muss.“ Aber egal wer gewinnt – an Michael Panhofer und seiner Kamera wird der Sieger auch in Spielberg nicht vorbeikommen.

Klaus Fischer, noe.ORF.at

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