Unterschenkel nach „Missverständnis“ amputiert

„Massive Missverständnisse“ haben 2011 dazu geführt, dass einem jungen Afrikaner in einem Spital in Niederösterreich ein Unterschenkel amputiert werden musste. Der damals 16-Jährige hat mittlerweile 40.000 Euro an Entschädigung erhalten.

Niederösterreichs Patientenanwalt Gerald Bachinger bestätigte auf APA-Anfrage einen Bericht der Tageszeitung „Heute“ (Dienstag-Ausgabe). Es habe sich um eine komplizierte Unterschenkel-Fraktur gehandelt, die sich der Jugendliche zugezogen hatte. Sprachschwierigkeiten hätten dazu geführt, dass nicht - wie beim Kompartmentsyndrom erforderlich - sofort eine Operation erfolgt sei, sagte Bachinger. Als Stunden später eine Krankenschwester aufklärte, sei es zu spät gewesen. Der Unterschenkel muste letztlich amputiert werden.

Patientenanwalt fordert Videodolmetsch

Der Patientenanwalt nahm den Fall zum Anlass, einmal mehr die Forderung nach professionellen Videodolmetsch-Einrichtungen in Krankenhäusern und Ordinationen zu erneuern. Es gebe diesbezüglich seit drei Jahren ein Pilotprojekt, das auch evaluiert worden sei. Nur wenige Kliniken würden jedoch derartige Dienste anbieten.

Link: