Mühlberger will mit „Heimvorteil“ überraschen

Beim wichtigsten Etappenrennen des Jahres über 1.450 Kilometer, der „Österreich-Radrundfahrt“, will auch Gregor Mühlberger überraschen. Der 21-Jährige aus Haidershofen (Bezirk Amstetten) gilt als stärkster Lokalmatador.

In acht Tagen insgesamt 1.450 Kilometer quer durch alle Bundesländer und dabei 16.754 Höhenmeter bewältigen - das ist die gewaltige Herausforderung für alle Teilnehmer der „Österreich-Radrundfahrt“. Am Samstag wird die 67. „Österreich-Radrundfahrt“ mit einem 5,4 Kilometer langen Mannschaftszeitfahren auf der Wiener Ringstraße eröffnet. Am Montag machen sich die 20 Teams mit insgesamt 200 Fahrern auf den Weg nach Niederösterreich.

Live dabei sein und anfeuern

Den genauen Zeitplan, wann die Fahrer durch welche Orte fahren, finden Sie hier. Infos zu Verkehrsbehinderungen und Straßensperren finden Sie hier.

Erste Etappe führt ins Mostviertel

Die erste Etappe führt ab 9.00 Uhr von Mörbisch über 206 Kilometer ins Mostviertel. Zielort der zweitlängsten Etappe dieser Rundfahrt ist Scheibbs, wo in diesem Jahr die NÖ Landesausstellung „ÖTSCHER:REICH“ zu Gast ist. „Das war die Absicht bei uns im Sportland Niederösterreich, dass wir Kultur und Sport zusammenbringen. Die Radsport-Begeisterung im Land hat Tradition und wir wollen immer dorthin gehen, wo wir die besten Bilder zeigen können und das ist heuer in Scheibbs der Fall“, freut sich Sport-Landesrätin Petra Bohuslav (ÖVP).

Gregor Mühlberger

APA/EXPA/Reinhard Eisenbauer

Die Radsport-Fans werden aber nicht nur tolle Bilder, sondern auch ein anspruchsvolles Rennen bekommen. Lokalmatador Gregor Mühlberger will sich vor eigenem Publikum natürlich besonders in Szene setzen. „Das Kribbeln ist schon sehr groß. Ich persönlich glaube zwar nicht, dass ich bei dieser ersten Etappe ganz vorne mitfahren kann, weil ich eher ein Berg-Spezialist bin. Aber ich will meine Mannschaftskollegen von Felbermayr Simplon Wels gut in Position bringen, denn in Scheibbs ist ein Massensprint zu erwarten“, analysiert Mühlberger.

Diese Einschäzung teilt auch Niederösterreichs Rad-Weltmeister Franz Stocher: „Die zahleichen Besucher in Scheibbs können sich freuen. Das Feld dürfte auf dieser flachen Etappe ziemlich geschlossen ankommen. Danach ist noch einmal eine Schlussrunde zu fahren, da können sich die Fahrer in Position bringen und dann zum Zielsprint ansetzen. Näher ist man an den Athleten nirgends dran als bei dieser Entscheidung.“ Die Fahrer werden gegen 13.30 Uhr in Scheibbs ankommen. Bereits den ganzen Vormittag wird es ein Rahmenprogramm für alle Besucher geben.

Mühlberger Siegerehrung Glocknerkönig

APA/EXPA/Reinhard Eisenbauer

Gregor Mühlberger durfte sich als „Glocknerkönig“ im Jahr 2014 feiern lassen

„Regeneration ist das Um und Auf“

Wenn die erste Etappe absolviert ist, beginnt für die Fahrer bereits die Planung für den nächsten Tag. Gregor Mühlberger hat so wie alle Teilnehmer einen sehr einfachen, aber präzisen Ablauf: „Trinken, essen, trinken und dann noch mehr essen“, lacht der Niederösterreicher. Der Körper verlangt nach Zucker und vor allem nach Kohlehydraten. Ein Radprofi verbraucht auf einer schwierigen Etappe bis zu 9.000 Kalorien. Umgerechnet bedeutet das zum Beispiel bei einem klassischen Heurigenbesuch in Niederösterreich 30 belegte Brote. Mühlberger hat aber einen anderen Speiseplan: „Viel Nudeln essen und gleich nach dem Ziel ein Cola. Dann füllt man die Speicher wieder auf.“

Premiere auch für Litschau

Nicht nur Scheibbs ist erstmals bei der „Österreich-Radrundfahrt“ vertreten, sondern auch Litschau. Die nördlichste Stadt Österreichs ist am Montag der Start-Ort der zweiten Etappe. Auf die Fahrer warten an diesem Tag 196 Kilometer Richtung Grieskirchen (Oberösterreich). Auf dem Stadtplatz wird bereits ab 9.00 Uhr für Stimmung gesorgt, die Startflagge fällt um 11.00 Uhr. Für die Fans gibt es zuvor wieder die Gelegenheit, die Starts aus nächster Nähe zu erleben. „Eine Stunde vor dem Start nehme ich mir sicher für alle Zeit und schreibe gerne Autogramme. Ich brauche die Nähe der Fans, ich freue mich auf viele Besucher“, fiebert Mühlberger seinem „Heimspiel“ entgegen.

Verabschiedung Mühlberger

NLK Reinberger

Verabschiedung des NÖ-Hoffnungsträgers Gregor Mühlberger (3.v.l.)

Nach den beiden Niederösterreich-Etappen beginnt die Rundfahrt für den 21-Jährigen aber erst so richtig. Vor allem die Königsetappe am Freitag, 10. Juli, von Lienz auf das Kitzbüheler Horn mit dem Großglockner ist reizvoll. „Ich war im Vorjahr der Glocknerkönig, natürlich ist das auch heuer wieder ein Ziel. Das Bergtrikot wäre natürlich ein Traum“, erklärt Mühlberger seine Ziele. Die kann er auch erreichen, ist Franz Stocher überzeugt: „Gregor hat schon aufgezeigt und bewiesen, dass er das Potenzial für höhere Aufgaben hat. Die Österreich-Rundfahrt kann ein Sprungbrett sein. Das haben Patrick Konrad und Riccardo Zoidl in den vergangenen beiden Jahren gezeigt“, hofft der Ex-Weltmeister auf niederösterreichische Erfolge.

Klaus Fischer, noe.ORF.at

Link:

Österreich Radrundfahrt