Nahostkonflikt Thema am Ötscher

Der Nahostkonflikt ist derzeit Thema in Lackenhof am Ötscher (Bezirk Scheibbs). Schüler aus Israel, Palästina, Österreich und Ungarn diskutieren dort beim „Peacecamp“ über eines der weltweit größten Probleme.

Abseits der Heimat ist alles anders. In Lackenhof am Ötscher kann der 15-jährige Israli Yotam friedlich mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Peacecamps umgehen, mit ihnen lachen und Spaß haben, vielleicht sogar neue Freunde finden. „Bei uns daheim haben wir viele Probleme“, erzählt Yotam, „es kann sehr schmerzhaft sein, wenn den Menschen, die du kennst, etwas zustößt. Es klingt vielleicht eigenartig, aber irgendwann wird das normal. Aber schön ist das nicht.“

Gegenseitiges Verständnis

Ein Teil der 34 Schülerinnen und Schüler, die hier zehn Tage im Peacecamp sind, haben Krieg bereits erlebt. Es gibt vier Gruppen aus Israelis, Palästinensern, Ungarn und Österreichern. Jeden Tag finden gemeinsame Aktivitäten statt, die Europäer sind dabei als Vermittler im Einsatz. „Es ist nicht so, dass sie jetzt zurückgehen nach Israel und dann mit dem Präsidenten reden können“, bleibt Wanda aus Wien realistisch, „aber ich glaube, es geht darum, dass wir einfach ein bisschen sensibler werden.“ So könnten Vorurteile abgebaut werden. „Trotz all der Vorurteile hassen uns die anderen Jugendlichen hier nicht und streiten nicht mit uns“, sagt die Palästinenserin Vicky, „wir sind Freunde und versuchen, diese Probleme gemeinsam zu lösen.“

Gegenseitiges Verständnis sei das Ziel, sagt Evelyn Böhmer-Laufer, Organisatorin des Peace Camps - mehr dazu in Peacecamp: Jugend als Friedensstifter (noe.ORF.at; 21.6.2015). Denn letztendlich sitzen alle im selben Boot, „wenn sie nach Hause fahren und verstehen können, dass sie beide Opfer sind und beide versuchen können, sich gemeinsam aus dieser Rolle zu befreien, neue Wege zu gehen, für ihr Schicksal Verantwortung zu übernehmen, dann wäre ich schon sehr glücklich.“

Link:

Peacecamp 2015