Sozialpartner entwerfen Bildungsreform

Die Sozialpartner in Niederösterreich wollen mit konkreten Vorschlägen die Bildungsreform ankurbeln: Deutschkenntnisse sollen sichergestellt werden, die kostenlose Ganztagsschule für 6- bis 14-Jährige soll ausgebaut werden.

Die Arbeiterkammer, der Gewerkschaftsbund und die Wirtschaftskammer präsentierten am Dienstag gemeinsam mit der Industriellenvereinigung ein Maßnahmenpaket. Der programmatische Titel lautet „Alle Kraft der Bildung“.

Vorschlag 1: Verpflichtende Berufsorientierung

Der Katalog sei kein Druckmittel an den Bund, sondern nur eine Bitte an die Politik, die allerdings gut beraten sei, vernünftige Vorschläge aufzugreifen, so die Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Sonja Zwazl.

Aus ihrer Sicht müssen Schule und Berufsorientierung enger miteinander verknüpft werden. „Wir fordern ein eigenes Pflichtfach Berufsorientierung in der 7. und 8. Schulstufe an allen Schultypen, vor allem auch an den AHS“, so Zwazl.

Vorschlag 2: Deutschkenntnisse sicherstellen

Der Schlüssel zum Erfolg werde schon im Kleinkindalter gelegt, wird betont. Daher sei das Beherrschen der deutschen Sprache unerlässlich, ist der Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich, Johann Marihart, überzeugt. Er fordert konkrete Maßnahmen zur Sicherstellung ausreichender Deutschkenntnisse.

„Wir brauchen schon in den ersten zwei verpflichtenden Kindergartenjahren eine flächendeckende Sprachstandsfeststellung mit jährlicher Wiederholung. Hier ist bereits einiges im Laufen. Eine etwaige notwendige Sprachförderung muss dann im Kindergarten und später in der Volkschule kostenlos erfolgen“, so Marihart.

Vorschlag 3: Kostenlose Ganztagsschule

Gut ausgebildete Jugendliche seien die Fachkräfte von morgen, sagt der Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich und ÖGB-Niederösterreich-Vorsitzender Markus Wieser. „Wir brauchen für unsere Kinder das hochwertigste pädagogische Modell, vor allem eine optimale Betreuung und daher den Ausbau von kostenlosen Ganztagsschulen für 6- bis 14-Jährige, natürlich unter Berücksichtigung der regionalen Anforderungen.“ Wieser zufolge gibt es zwei Modelle: die Ganztagsschule in verschränkter Form und Halbtagsschulen mit schulischer Nachmittagsbetreuung.

Links: