Novomatic stockt Lotterien-Anteile auf

Der Glücksspielkonzern Novomatic mit Sitz in Gumpoldskirchen (Bezirk Mödling) hat den Erwerb von rund zehn Prozent an den Österreichischen Lotterien bekannt gegeben und damit seinen Anteil von knapp acht auf 18 Prozent aufgestockt.

Der Konzern kauft die Lotterien-Anteile von Erste Bank, BAWAG P.S.K. und immigon (ÖVAG Bad Bank), teilten die Vertragsparteien am Donnerstagnachmittag in Aussendungen mit. Konkret kam der größte Brocken der Anteile von der Erste Bank, die rund 5,06 Prozent verkaufte, gefolgt von 2,89 Prozent von der immigon und 2,18 Prozent von der BAWAG P.S.K. Der Abschluss der Transaktion wird noch im Sommer erwartet, hieß es in den Unternehmensaussendungen.

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart

Mit dem überraschenden Erwerb der Bankenanteile setzt Novomatic seine Einkaufstour beim Lotterie-Riesen fort. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, so der Konzern. Die Kaufverträge wurden vorbehaltlich formaler Zustimmungserfordernisse abgeschlossen. Der Lotterien-Anteil werde mittelbar über reine Beteiligungsgesellschaften gehalten.

Verkauft wurden die von der Erste Bank gehaltenen Anteile an der LTB Beteiligungs GmbH und an der RSV Beteiligungs GmbH, weiters die Anteile der BAWAG P.S.K. an der LTB Beteiligungs GmbH und die Anteile der immigon portfolioabbau ag (Volksbank) an der RSV Beteiligungs GmbH. Von der BAWAG und der Erste Bank hieß es, durch den Verkauf der Beteiligung könne man sich weiter auf das Kerngeschäft konzentrieren. Von der immigon wurde der Verkauf als logischer Schritt im Abbauprozess bezeichnet.

Novomatic: „Nachhaltiger Mitgesellschafter“

In einem kurzen Kommentar hält Novomatic-Vorstandschef Harald Neumann per Aussendung dazu fest, Novomatic werde ein „nachhaltiger und stabiler heimischer Mitgesellschafter der Österreichischen Lotterien GmbH“ sein. Die Österreichischen Lotterien gehören laut „FirmenCompass“ mehrheitlich den Casinos Austria, die 68 Prozent der Anteile halten.

Erst im Juni 2015 war der Gumpoldskirchner Konzern überraschend mit knapp acht Prozent bei den Lotterien eingestiegen - just nachdem Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) bekanntgegeben hatte, den teilstaatlichen Casinos Austria-Konzern voll verstaatlichen zu wollen - mehr dazu in Novomatic bei Lotterien eingestiegen. Damit hätte er die Anteile später möglichst gewinnbringend weitergeben können. Die Republik hält derzeit über die Staatsholding ÖBIB ein Drittel an den Casinos Austria.