Campingplatz: Fünf Euro Eintrittsgebühr

Auf dem Campingplatz beim Ratzersdorfer See in St.Pölten hängt der Haussegen bei den Dauercampern schief. Der Grund ist eine neue Gebühr, die der Betreiber nun verlangt. Jeder Gast muss fünf Euro Eintritt zahlen.

Die neue Regelung verärgert viele auf dem Campingplatz, denn sie hat unerfreuliche Konsequenzen für die Dauercamper. Einer von ihnen ist Alexander Zeichner aus Wien. Zu ihm kommt aufgrund der Fünf-Euro- Regel niemand mehr. „Auch mein Sohn nicht, meine Enkelkinder ebenfalls nicht, weil sie haben gesagt, sie haben das nicht notwendig, dass sie da her kommen und zahlen, da gehen sie gleich in ein Bad.“

Anrainer akzeptieren nur Übernachtungsgebühr

Auch die Dauercamperin Annelies Zott aus Wien ist mit der neuen Vorschrift nicht einverstanden. „Wenn jemand zwei Stunden da ist, was macht der Großartiges? Ich meine, ich lass mir einreden, wenn jemand hier übernachtet und sich duschen geht und so weiter, dann sehe ich das ein. Oder, wenn direkt ein Seezugang wäre, dass man direkt am See steht oder am Meer, da verlangen alle Campingplätze etwas, das ist normal. Aber hier ist ja eigentlich nichts gegeben“, sagt Frau Zott.

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Jeder Gast kommt nur hinein, wenn er fünf Euro bezahlt

Standgebühr beträgt 75 Euro pro Quartal

Eine weitere Dauercamperin meint, dass man ohnehin schon sehr viel für den Stellplatz bezahle, nämlich 75 Euro pro Quartal, da sei eine zusätzliche Gebühr für Besucher unverständlich. Die Dauercamper auf dem Platz haben also offensichtlich kein Verständnis für die Gebühr, auch wenn der Campingplatzbetreiber erklärt, dass das Eintrittsgeld für Reparaturen und die Pflege des Platzes verwendet werden.

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75 Euro kostet hier die Standgebühr im Quartal

Eigentümer verteidigt die Gebühr

Der Eigentümer des Campingplatzes ist die Immobilien St. Pölten Gesmbh. Zur Gebühr wollte man kein Interview geben, lediglich eine Stellungnahme. Darin heißt es: „Die fünf Euro Eintritt für Besucher verlange man, weil durch die Gäste ein Mehraufwand entstehe. Beispielsweise sei der Wasserverbrauch durch die zusätzlichen Gäste höher und man müsse die Klos und Duschen, weil sie von den Gästen mitbenutzt werden, öfter putzen“.