15. August: Traditioneller Kräuterweihtag

Kräuterweihen zu Mariä Himmelfahrt erfreuen sich großer Beliebtheit. Am morgigen Feiertag gibt es Kräutersegnungen u.a. in der Basilika Maria Taferl, im Stift Göttweig, im Kräuterzentrum Weistrach, in Schrems und in Sprögnitz.

Zu Mariä Himmelfahrt gibt es in vielen Pfarren wieder Kräutersegnungen. Der traditionelle Kräuterweihtag Mariä Himmelfahrt spielt vor allem im Waldviertel noch eine besondere Rolle, in zahlreichen Pfarren werden Kräutersegnungen durchgeführt. Neben Kräutersegnungen finden zu Mariä Himmelfahrt aber auch Wallfahrten und Prozessionen statt. In allen Marienwallfahrtsorten gibt es besondere Festgottesdienste wie etwa in Maria Taferl, dem bedeutendsten Wallfahrtsort Niederösterreichs.

Kräutersegnungen seit dem zehnten Jahrhundert

„In den Heilkräutern wird die Schöpfung Gottes sichtbar, spürbar und essbar“, so der Volksmund. „Es ist ein alter kirchlicher Brauch, am 15. August zu Mariä Himmelfahrt den Mitfeiernden beim Gottesdienst gesegnete Kräuterbüschel mitzugeben. Viele stecken die gesegneten Kräuter zum Kreuz zusammen und bringen es im Herrgottswinkel an“, kann man auf der Website der Diözese St. Pölten lesen.

Kräutersegnung

Diözese St. Pölten

Kräutersegnung in Maria Taferl

Seit dem zehnten Jahrhundert sind Kräutersegnungen überliefert. Gerade in ländlichen Regionen ist dieser Brauch zu Mariä Himmelfahrt noch sehr lebendig. Blumen aus dem Hausgarten, Heilkräuter, Getreideähren und Früchte werden zu einem Strauß gebunden, in die Kirche gebracht und gesegnet. "Die Gottesmutter Maria wird auch als ‚Blume des Feldes und Lilie der Täler‘ bezeichnet. Das hat unter anderem zur Festlegung dieses Brauches am Fest Mariä Himmelfahrt beigetragen.

Legenden haben zur Popularität beigetragen

Verschiedene Legenden haben zur Popularität des Festes beigetragen. So soll aus dem Grab Mariens im Augenblick ihrer Aufnahme in den Himmel ein köstlicher Duft von Blumen und Kräutern entstiegen sein. Für die Kräutersegnung werden jene Kräuter zu Bünden gebunden, die bekannt dafür sind, dass sie für Mensch und Tier heilsam sind" (Website).

Je nach Region waren dies insgesamt sieben (als alte heilige Zahl) oder neun (drei mal drei) oder 12, 24, 72 oder gar 99 verschiedene Kräuter, die gesegnet wurden. Typische Kräuter, die in den Strauß gebunden werden, sind Johanniskraut, Wermut, verschiedene Getreidesorten, Schafgarbe, Königskerze oder Kamille.

Schon vor dem Konzil von Chalcedon im Jahr 451 feierte man in der Ostkirche die leibliche Aufnahme Marias in den Himmel. Spätestens seit dem 7. Jahrhundert hat die Westkirche dieses Fest am 15. August übernommen. Einen wichtigen Impuls bekam das Fest durch die Dogmatisierung der Aufnahme Marias in den Himmel im Jahr 1950 durch Papst Pius XII.