Nitsch präsentiert seine Monografie

Hermann Nitsch feiert am Samstag seinen 77. Geburtstag. Passend dazu erscheint auch eine Monografie über sein künstlerisches Schaffen unter dem Titel „Hermann Nitsch - Das Gesamtkunstwerk des Orgien Mysterien Theaters“.

Exakt zum 77. Geburtstag des Künstlers präsentiert der Verein Gesamtkunstwerk Nitsch gemeinsam mit dem Kunstbuchverlag Walther König das erste umfassende Nachschlagewerk zu allen Bereichen seines Schaffens.

Nitsch mit Monografie

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Das Buch umfasst alle Bereiche seines Schaffens

Auch frühe Werke enthalten

Über drei Jahre wurde in enger Zusammenarbeit mit Hermann Nitsch an der mehr als 900 Seiten umfassenden und fünfeinhalb Kilo schweren Monografie gearbeitet. In elf Kapiteln - Philosophie, Aktionen, Relikte, Malerei, Architektur, Musik, Inszenierungen, Andere Werkgruppen, Frühwerk, Schloss Prinzendorf, Wiener Aktionismus - werden die Einzeldisziplinen aufgeschlüsselt. Enthalten sind Gesamtdokumentationen aller Aktionen, Malaktionen und Inszenierungen ebenso wie maßgebliche Textbeiträge.

Der Künstler ist stolz auf seine Monografie, sagt er, erklärt sie doch das, was Nitsch seit Jahrzehnten künstlerisch bewegt und ihm internationalen Ruhm, aber auch immer wieder kritische Stimmen einbrachte. „Das Buch soll helfen, dass die Leute wirklich erfahren, was ich will“, sagt Nitsch.

Nitsch neben Monografie

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Nitsch neben dem 900-Seiten starken Werk

Neues Orgien-Mysterien-Theater geplant

Zu seinem 77. Geburtstag wünscht sich der Künstler, „eine Gesellschaft, wo jeder die Arbeit macht, die ihm große Freude macht. Ich weiß, das ist utopisch. Aber es sollte keinen Gegensatz zwischen Arbeit und Urlaub geben.“ Urlaub ist bei Nitsch also nicht angesagt. In zwei Jahren soll es neuerlich ein großes, sechstägiges Orgien-Mysterien-Theater geben.

Hermann Nitsch, am 29. August 1938 in Wien geboren, war Anfang der 1960er-Jahre Mitbegründer des „Wiener Aktionismus“. In den 1970er-Jahren erwarb er das Schloss Prinzendorf im Weinviertel, wo er seitdem auch lebt und arbeitet. Dort realisierte er im Rahmen des o.m.theaters u. a. 1998 ein - heftig diskutiertes - Sechs-Tage-Spiel. 2004 wurde ihm der Würdigungspreis für Bildende Kunst des Landes Niederösterreich zuerkannt, 2005 der Große Staatspreis verliehen. 2007 erfolgte die Eröffnung „seines“ Museums auf dem Areal einer aufgelassenen Pflugfabrik in Mistelbach, wo neben der Präsentation verschiedener Werkblöcke des Künstlers und wechselnden Ausstellungen sein Gesamtkunstwerk wissenschaftlich erforscht und dokumentiert wird.

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