Lehrlingssuche wird immer schwieriger
Eines der größeren Ausbildungsunternehmen in Niederösterreich ist die voestalpine in Krems, wo jetzt der 1.000ste Lehrling ausgebildet wird. Der 15-jährige Dominik Berger aus Palt bei Krems hat eben erst seine Lehre als Maschinenbau- und Metalltechniker begonnen. „Ich hätte auch eine andere Lehrstelle gehabt, habe mich aber für die voestalpine entschieden, weil es mir vom Arbeitsklima und den Kollegen her besser gefallen hat“, so Berger.
Weniger Lehrlinge durch schwache Geburtenrate
Der 15-Jährige ist einer von mehr als 900 Lehrlingen, die von der voestalpine österreichweit ausgebildet werden, knapp 50 davon in Krems. Die eigene Lehrlingsausbildung stellt sicher, dass das Unternehmen über hochqualifizierte Mitarbeiter verfügt. Langfristig könnte es aber schwieriger werden, gutes Personal zu finden.
„Wir können uns derzeit noch aus einer Vielzahl von Bewerbern die Richtigen aussuchen, die zu uns passen. Das ist gut so, deshalb ist es noch nicht so schwierig“, sagt voestalpine-Vorstand Peter Schwab. „Wir sehen aber im Trend, dass es langsam weniger und weniger werden, weil sich demografisch alles ein bisschen verschiebt.“
Tourismus und Baubranche mit Problemen
Diesen Trend stellt auch die Wirtschaftskammer fest. Die Zahl von landesweit knapp 18.000 Lehrlingen werde auf Dauer schwer zu halten sein, sagt Reinhard Winter von der Lehrlingsstelle der Wirtschaftskammer Niederösterreich. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir einen massiven Rückgang von fast 2.000 bei den Geburtenraten in den letzten Jahren haben. Das schlägt sich natürlich auch bei der Lehrlingssuche bzw. beim Angebot an jungen Menschen, die in eine Lehre gehen, nieder“, so Winter.
Besonders gute Chancen haben Bewerber derzeit in der Tourismus- und Baubranche. Dort haben laut Wirtschaftskammer immer mehr Unternehmen Probleme, genügend Lehrlinge zu finden. Beliebter sind jedoch andere Berufe. „An der Spitze steht derzeit der Einzelhandel, hier gibt es natürlich auch ein Riesenangebot an Lehrstellen“, sagt Winter. „Dahinter folgt die Metalltechnik. Die Friseure sind in den letzten Jahren hingegen immer weiter nach hinten gerutscht.“ Auf der Beliebtsheitsskala immer weiter nach vorne wandern derzeit die Elektrotechnik und die Kraftfahrzeugtechnik.