Winter 2015/16: Heizen wird billiger
Die heurige Heizsaison könnte - je nach Energieträger - einige hundert Euro weniger kosten als die letzte. Vor allem der Ölpreis sank in den vergangenen Jahren.
So kostete es im Jahr 2013 noch an die 2.500 Euro, ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit Öl zu beheizen, heuer werden es knapp 1.800 Euro sein. Weniger deutlich fällt der Unterschied bei anderen Energieträgern aus, wie zum Beispiel beim Erdgas, hier erspart man sich nur knapp 100 Euro.
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Pellets kosten insgesamt deutlich weniger, der Preis ist aber im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls leicht gefallen, auf etwa 1.300 Euro. Der Preis für Scheitholz ist gleich geblieben. Heizen mit Erdwärme ist billiger geworden. Hier muss man nur die Stromkosten für den Betrieb der Wärmepumpe bezahlen, und der Strompreis ist in letzter Zeit gesunken.
Doch der Schein trügt: Auch wenn es mit den Kosten aller Energieträger bergab ging, langfristig muss man mit größeren Schwankungen rechnen. „Momentan sinken sie tatsächlich, das ist richtig, aber eine fundierte Aussage, wie sich das in den nächsten Jahren entwickeln wird, ist ein Blick in die Glaskugel“, weiß Andrea Kraft die Leiterin der Energieberatung Niederösterreich.
Erneuerbare Energieträger sind die Zukunft
Klar ist aber: Erneuerbare Energieträger sind die Zukunft. Der Umstieg auf ein entsprechendes Heizsystem kann langfristig Kosten sparen: „So nach 15 Jahren, wenn man ein Heizsystem hat, sollte man sich einmal Gedanken machen, was die nächsten Schritte sein könnten.“
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Wie hoch der eigene Heizwärmebedarf ist und wie das Haus gebaut ist, sind dabei entscheidende Überlegungen - etwa beim Umstieg auf Pellets. „Ich brauche den Platz für einen Lagerraum, ich brauche das Abgabesystem - also Fußbodenheizung oder Radiatoren - und ich brauche einen Kamin für den Kessel“, so Andrea Kraft.
Der Umstieg auf Erdwärme kann im Vergleich zu einer Ölheizung fast 1.000 Euro im Jahr sparen - aber auch hier gilt: Der Aufwand ist nicht immer gleich. Je mehr geheizt wird, desto größer die Erdfläche, aus der Wärme bezogen wird, und desto größer die Wärmepumpe.
Heizkosten können relativ einfach reduziert werden
Mit ein paar Handgriffen können die Heizkosten aber auch ohne großen Umbau reduziert werden. „Das fängt bei der Dämmung der Rohrleitungen an, und man soll keine dicken Vorhänge vor den Heizkörper hängen. Heizkörper sollen nicht verstellt oder verbaut werden, und man kann Thermostatköpfe verwenden, die es ermöglichen, in den Räumen individuelle Temperaturen zu erhalten“, erläutert Energieexpertin Kraft. Denn: Schon wenn man die Raumtemperatur um ein Grad reduziert, spart man sechs Prozent an Energiekosten.
Links:
- AK: Heizen wird zum Teil billiger (noe.ORF.at; 2.10.2015)
- Land gewährt 120 Euro Heizkostenzuschuss (noe.ORF.at; 22.9.2015)
- Energieberatung Niederösterreich