Vorsorge für mehr Menschen mit Behinderung

In zehn Jahren werden in Niederösterreich um elf Prozent mehr Menschen mit eingeschränkten kognitiven oder motorischen Fähigkeiten leben. Jetzt beginnen die Planungen, wie diese Menschen in Zukunft betreut werden können.

Derzeit leben in Niederösterreich etwa 7.100 Menschen mit intellektueller Behinderung, also Menschen deren kognitive oder motorische Fähigkeiten eingeschränkt sind. In zehn Jahren werden es um knapp 700 mehr sein. Einen starken Zuwachs gibt es vor allem bei der Altersgruppe über 65 Jahren. Einerseits liegt das an der besseren medizinischen Versorgung.

Euthanasie-Morde wirken bis heute nach

Andererseits liegt das aber auch daran, dass derzeit kaum Menschen mit intellektueller Behinderung leben, die vor 1945 geboren worden sind. Viele fielen Euthanasiemorden in der NS-Zeit zum Opfer. Die Zahl der Menschen mit intellektueller Behinderung steigt.

Darauf will man rechtzeitig reagieren, sagt Soziallandesrätin Barbara Schwarz (ÖVP): "Es wird zwei Arbeitsgruppen geben, die mit großer Vehemenz die Themen bearbeiten werden. Eine beschäftigt sich mit dem Schwerpunkt „selbstbestimmt leben", die andere mit dem Leben 65+.“ Bei diesen Gesprächen sollen auch Trägerorganisationen wie die Caritas und Betroffene ihre Erfahrungen einbringen.