Land ehrt ÖFB-Generaldirektor Ludwig

ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig ist am Dienstag vom Land geehrt worden. Er erhielt in St. Pölten von Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich.

Alfred Ludwig, Generaldirektor des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB), sei nicht nur „ein wesentlicher Teil des Erfolgskurses der österreichischen Nationalmannschaft“, sondern auch eine „zentrale Drehscheibe im Team um unser Team“, sagte Landeshauptmann Pröll bei der Überreichung.

Zudem habe sich Ludwig in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten „eine unglaubliche Reputation und Anerkennung“ erarbeitet, national wie international. Dass der Generaldirektor des Österreichischen Fußballbundes ein „Freund und Verbündeter des Sportlandes Niederösterreich“ sei, zeige die Gründung des Nationalen Zentrums für Frauenfußball in St. Pölten oder auch die Abhaltung von Länderspielen der ÖFB-Nachwuchsteams in der Landeshauptstadt. Ludwig hielt fest, die Ehrung stellvertretend für „das Team, das ich habe“ entgegenzunehmen.

noe.ORF.at: Einen Tag nach der großen „EURO-Party“ gibt es gleich wieder Grund zum Feiern. Welche Bedeutung haben solche Auszeichnungen für einen erfahrenen Funktionär?

Alfred Ludwig: Früher habe ich mit Ehrenzeichen und Orden wenig anfangen können. Aber jetzt, im fortgeschrittenen Alter und kurz vor meiner Pension, sehe ich so etwas als große Ehre. Ich habe ja 1982 bei der WM in Spanien mein erstes Großereignis für den ÖFB betreut und freue mich natürlich, dass Frankreich 2016 der krönende Abschluss wird.

noe.ORF.at: In Ihrer mehr als 30-jährigen Tätigkeit für den ÖFB haben Sie auch immer wieder Projekte in Niederösterreich betreut. Was war der wichtigste Schritt?

Alfred Ludwig: Die Errichtung des Frauenfußball-Zentrums in St. Pölten war sicher ein Meilenstein für die Frauen. Seitdem geht die Entwicklung steil bergauf und unsere Damen sind ja ähnlich erfolgreich wie die Herren und sind in die Qualifikation für die Europameisterschaft 2017 gestartet.

Die NV Arena ist auch für das Unter-21-Nationalteam ein guter Boden. Die Mannschaft hat erst vor einigen Tagen 7:0 gegen Aserbaidschan gewonnen und wird wahrscheinlich auch das wichtige Heimspiel gegen Deutschland im kommenden Jahr in der NV Arena bestreiten. Dann können wir in St. Pölten hoffentlich die Qualifikation für die Unter-21-Europameisterschaft 2017 feiern.

noe.ORF.at: Das ganze Land ist derzeit von einer riesigen Fußball-Euphorie erfasst. Haben sie damit gerechnet?

Alfred Ludwig: Es ist schon sagenhaft, was Marcel Koller mit seinen Spielern geschafft hat. Aber ich hoffe, dass dieser Erfolgslauf noch lange nicht zu Ende ist. Die Spieler haben es ja nach dem Liechtenstein-Match selbst gesagt, dass die Qualifikation erst der Anfang war. Alle sind hungrig und wollen bei der Endrunde erneut aufzeigen.

noe.ORF.at: Wird Marcel Koller auch nach der EURO Teamchef der österreichischen Nationalmannschaft sein?

Alfred Ludwig: Das hoffen wir! Der ÖFB will es, die Spieler wollen es, die Fans wollen es und wenn Marcel es auch will, dann werden wir schnell eine Lösung finden.

noe.ORF.at: Wie sieht der organisatorische Fahrplan bis zur Europameisterschaft aus?

Alfred Ludwig: Unser Sportdirektor Willi Ruttensteiner wird noch in dieser Woche mit seinem Team nach Frankreich fahren, um die letzten Details in der Quartier-Frage zu klären, die Verträge stehen vor dem Abschluss. Der nächste große Termin ist natürlich die Auslosung der Endrunde am 12. Dezember in Paris. Danach wird es auch für die Fans spannend, die sich um Tickets bewerben können.

Das Gespräch mit Alfred „Gigi“ Ludwig führte Klaus Fischer, noe.ORF.at.

Links:

• Kollers Stolz kennt keine Grenzen (sport.ORF.at; 13.10.2015)
• Perfektes Ende einer historischen Quali (sport.ORF.at; 12.10.2015)
• Österreichischer Fußballbund