Dreieinhalb Jahre Haft für Brandstifter

Wegen Brandstiftung ist ein 17-Jähriger am Dienstag im Landesgericht Krems zu dreieinhalb Jahren Freiheitsstrafe, davon ein Jahr unbedingt, verurteilt worden. Er hatte sich schuldig bekannt, fünf Mal Feuer gelegt zu haben.

Der 17-Jährige wurde zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, davon zweieinhalb Jahre bedingt. Er war seit zwei Jahren bei der Feuerwehr. Weil er unbedingt einmal bei einem Löscheinsatz dabei sein wollte, kam ihm zu Hause im Bett der Gedanke, einen Brand zu legen, wie er vor dem Richter aussagte - mehr dazu in 17-jähriger Brandstifter vor Gericht.

900.000 Euro Schaden angerichtet

Weiters wird dem Jugendlichen, der seit Mitte August in U-Haft war, während der Probezeit ein Bewährungshelfer zur Seite gestellt. Darüber hinaus erhielt er die gerichtliche Weisung, sich psychotherapeutisch behandeln zu lassen, und er muss den privatbeteiligten Versicherungen insgesamt über 420.000 Euro zahlen. Diese Summen wurden den Geschädigten bereits ausgezahlt, laut Anklage belief sich der Gesamtschaden auf rund 900.000 Euro.

In Merzenstein setzte er fünf Föhren in Brand, in Marbach am Walde und in Annatsberg zündete er zwei Schuppen an, wovon einer dem Opa seiner damaligen Freundin gehörte. In den folgenden Wochen brannten noch ein Reisighaufen und ein Getreidestoppelfeld. Von der Feuerwehr wurde der 17-jährige Lehrling mittlerweile suspendiert. Zusätzlich zur Strafe wurde ihm die Weisung erteilt, sich einer psychotherapeutischen Behandlung zu unterziehen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Angeklagter: „Reiz war der Löschangriff“

Verteidiger und Staatsanwältin gaben keine Erklärung ab. Das Urteil des Schöffensenats ist damit nicht rechtskräftig. Seit zwei Jahren sei er bei der Feuerwehr gewesen, erzählte der Angeklagte. „Der Reiz war immer der Löschangriff“, brachte der Richter die Motivation für die Brandlegungen auf den Punkt, verwies allerdings darauf, dass der 17-Jährige bereits als Kind „gezündelt“ und dabei einmal einen Feuerwehreinsatz verursacht hatte. Erst im Nachhinein habe er überlegt, wer den Schaden bezahlen würde, räumte der Bursch ein. Auch habe er vorher nicht darüber nachgedacht, dass er durch seine Taten Personen gefährden könnte. Bewusst sei ihm schon gewesen, dass es in diesem heißen Sommer extrem trocken war, weshalb sich die Flurbrände groß ausdehnen hätten können.