Schleusenanlage auf dem Prüfstand
Im Kraftwerk Greifenstein vor den Toren Wiens wird jedes Jahr der Strombedarf für 400.000 Haushalte produziert. Dafür wird Wasser aufgestaut. 40 Mal pro Tag öffnen und schließen sich die Schleusen, damit Schiffe am Kraftwerk vorbeikommen. Nach jahrelanger Belastung muss eine der Anlagen jetzt überprüft werden. Die rechte Schleusenkammer ist daher seit wenigen Tagen gesperrt.
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450.000 Badewannen voll Wasser
Alle sechs Jahre müssen die Schleusenanlagen komplett überprüft werden, heißt es beim Verbund, der das Donaukraftwerk betreibt. Dafür musste jetzt zunächst das Wasser aus der 300 Meter langen, 24 Meter breiten und 20 Meter tiefen Kammer gepumpt werden. Zwei Tage dauerte es, um das Wasser komplett aus der Kammer zu bringen, immerhin haben insgesamt in der rechten Schleusenanlage 450.000 Badewannen voll Wasser Platz.
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Jetzt können Überprüfung und gegebenenfalls Reparaturarbeiten gestartet werden, sagt Bernhard Geistlinger vom Verbund: „Bei den Stemmtoren werden alle beweglichen Teile überprüft. Wir schauen, dass es keine Risse im Oberhaupt gibt, das sind jene Bereiche, in die das Schiff hineinfährt. Wir schauen, ob es dort zu Verklemmungen oder zu Abnützungserscheinungen gekommen ist.“
Arbeiten dauern noch bis März
Mit Hochdruckreinigern werden alle Ablagerungen an den Wänden und Geräten entfernt, damit die noch so kleinste undichte Stelle zu finden ist. Durch den Wegfall einer Schleuse müssen die Schiffskapitäne an Bord zum Teil längere Wartezeiten in Kauf nehmen, auch wenn der Schleusenvorgang nur eine halbe Stunde dauert.
Dabei wird das Schiff in dem 300 Meter langen Becken eingeschlossen und dann durch Absenken oder Erhöhen des Wasserstands gehoben oder gesenkt. Im März sollten in Greifenstein wieder beide Schleusenanlagen in Betrieb sein.