„Schneckerl“ Prohaska geehrt
Prohaska sei „eine österreichische Sport-Legende“ und „ein Idol geworden, vor allem auch für die junge Generation“, betonte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) in seiner Laudatio.
Prohaska, der seit vielen Jahren in der Klosterneuburger Katastralgemeinde Kierling (Bezirk Wien-Umgebung) wohnt, habe zudem „eine sehr enge emotionale Verbindung“ zu Niederösterreich. Und er sei ein wichtiger Berater für die Sportpolitik des Landes, etwa beim Stadionbau in St. Pölten oder bei der Unterstützung im Zusammenhang mit der Entwicklung des Schulfußballs, betonte Pröll.
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Weggefährten: „Prohaska verliert nur ungern“
Zahlreiche Weggefährten von Prohaska waren am Donnerstag zur Ehrung erschienen und erzählten über ihre Erlebnisse mit dem „Jahrhundertfußballer“. Ernst Baumeister, ehemaliger Teamkollege bei der Wiener Austria, erinnert sich vor allem an Prohaskas Ehrgeiz: "Er kann überhaupt nicht verlieren, nicht einmal bei einem Trainingsmatch. Aber das hat ihn ausgezeichnet. Darum ist er dort hingekommen, wo er ist.“
Toni Pfeffer hatte unter Teamchef Prohaska im Österreichischen Nationalteam gespielt. „Herbert ist einfach eine lässige Person, die es zu bewundern gilt. Und das tue ich.“ Dem pflichtete auch Roman Mählich bei, der ebenfalls unter Prohaska im Nationalteam gespielt hatte. „Er ist eine große Persönlichkeit und ein menschliches Vorbild. Er war mein Trainer, mein Vorbild als Spieler, ich hab ihn auch noch spielen sehen. Jetzt ist er mein Arbeitskollege", so der ORF-TV-Experte Mählich.
APA/Herbert Pfarrhofer
Prohaska: „Gegen Enkerl kann ich verlieren“
Auch der ehemalige Fußballchef des ORF, Hans Huber, hat viele Erinnerungen an Prohaska. „Ich hatte einmal das Vergnügen, oder eher das Missvergnügen, mit einer Hobbymannschaft gegen Ostbahn XI und gegen Herbert Prohaska zu spielen. Er hat uns von einem Corner zum anderen geschleppt. Er hat alle überspielt, dann gewartet bis die nächsten kommen und dann wieder überspielt. Dieses Talent war schon ganz außergewöhnlich.“ Dass Prohaska nur ungern verliert, weiß auch Huber. "Er erzählt immer, er möchte nicht einmal beim Halma zu Hause gegen seine Enkel verlieren.“
Das hat sich aber mittlerweile geändert, erzählt Prohaska. „In der Zwischenzeit gibt es kleine Ausnahmen. Gegen meine Enkelkinder kann ich verlieren, aber sonst kann ich bei gar keinem Spiel verlieren. Wenn ich mit Freunden Karten spiele oder Schach, ganz egal, jede Niederlage nehme ich persönlich. Wenn man im Spitzensport unterwegs ist, dann kann man auch gar kein guter Verlierer sein.“