Industriellenvereinigung: Salzer folgt Marihart

Der St. Pöltner Thomas Salzer, Geschäftsführer der Salzer Gruppe, ist neuer Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich. Er wurde zum Nachfolger von Johann Marihart gewählt, der sich nach acht Jahren verabschiedete.

Die Wirtschaftskrise im Jahr 2008 sei eine Zäsur gewesen, sagte der Vorstandsvorsitzende der AGRANA Beteiligungs-AG und scheidende Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich Johann Marihart. Seit der Krise sei die Wirtschaft stets Schwankungen unterworfen. Marihart forderte bei der Vollversammlung der Industriellenvereinigung Reformen ein.

„Die Bundespolitik neigt leider dazu, die Unternehmer als ständige Nörgler darzustellen. Wir müssen aber Gefahren, die wir vorhersehen, kundtun, damit entsprechende Maßnahmen gesetzt werden“, sagte Marihart, der sich nach acht Jahren an der Spitze der Industriellenvereinigung Niederösterreich verabschiedete.

Amtsübergabe Industriellenvereinigung

IV-NÖ / Andi Bruckner

Das neue Präsidium der Industriellenvereinigung Niederösterreich (von links): Helmut Schwarzl (Geberit Produktions GmbH & Co KG), Andreas Ludwig (Umdasch AG), Thomas Salzer (Salzer Gruppe) und Peter Pichler (Berndorf AG).

Salzer fordert Reformen und mehr Flexibilität

Der neue Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich Thomas Salzer sprach sich in seiner Antrittsrede ebenfalls für Reformen aus. Laut Salzer brauche es weniger Vorschriften für die Unternehmer, eine bessere Ausbildung der Arbeitnehmer und mehr Flexibilität.

„Eine Umfrage zeigt, dass zwei von drei Niederösterreichern der Meinung sind, dass wir mehr Flexibilität brauchen. Sie sind auch bereit länger zu arbeiten, solange sie an anderen Tagen dafür mehr Freizeit haben. Das geht aber in die Köpfe der Gewerkschafter nicht hinein“, sagte der neue Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich. Als wichtiges Anliegen nannte Salzer die Rahmenbedingungen, die verbessert werden müssten.

Sobotka spricht sich für Mehrheitswahlrecht aus

Der für den Arbeitsmarkt zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka (ÖVP) zeigte Verständnis für die Forderung nach Reformen und einem Abbau der Bürokratie. Er sprach sich für ein Mehrheitswahlrecht aus. „Denn aus unterschiedlichen gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Entwürfen einen gemeinsamen Entwurf zu machen, heißt oft, sich in der Mitte zu treffen oder festzustellen, dass etwas nicht lösbar ist“, sagte Sobotka.

Karas: „EU ist derzeit kein Player“

Der EU-Abgeordnete Othmar Karas (ÖVP) forderte in seiner Rede eine starke und gemeinsame Politik der EU nach außen. „Wer als Kontinent in der Welt eine Rolle spielen will und nicht zum Verlierer der Globalisierung werden möchte, der muss auch außerhalb der EU wirtschaftlich und politisch ein Player sein. Politisch sind wir auf der internationalen Bühne derzeit kein Player“, sagte Karas.

Der EU-Abgeordnete hob den europäischen Markt als wichtigen Markt für Niederösterreichs Betriebe hervor. Mit einer durchschnittlichen Exportquote von 40,8 Prozent spiele dieser eine wichtige Rolle für die heimischen Produktionsbetriebe.

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