Christbaum selbst aus dem Wald holen

Auch heuer wird österreichweit wieder knapp jeder zweite Christbaum aus Niederösterreich kommen. Ein neuer Trend: der Christbaum, den man sich selbst im Wald schneidet. In Kirchschlag in der Buckligen Welt ist das möglich.

„Es ist schon schön, wenn man selbst in die Kultur hineingehen kann, und sich seinen Baum aussucht. Man muss ihn aber auch aus dem Wald tragen. Das ist schon ganz schön anstrengend“, sagt Josef Freiler aus Kirchschlag in der Buckligen Welt, der sich gerade für einen Baum entschieden hat, die Säge angesetzt hat und die Tanne gemeinsam mit dem Christbaumbauern zum Auto getragen hat.

Ungefähr 4.000 Bäume stehen in dieser Kultur bei Christbaumbauer Rudolf Gremmel in der Buckligen Welt. Die meisten Bäume sind Nordmanntannen. Bis sie ungefähr mannshoch sind, dauert es im Schnitt zehn Jahre. „Der Trend geht dahin, dass sie Konsumenten selber schneiden wollen. ei mir werden ungefähr 20 Prozent von meinen verkauften Bäumen, von den Menschen selbst geschnitten“, erklärt Rudolf Gremmel.

Damit der Baum nicht so schnell austrocknet, kann er auch vorerst beim Christbaumbauern zwischengelagert werden. Dazu bekommt der Baum ein Mascherl mit dem jeweiligen Namen. Wer außerdem einen Baum „garantiert aus Niederösterreich“ kaufen möchte, sollte genau auf die Herkunft achten, sagt Franz Raith, der Obmann der niederösterreichischen Christbaumbauern:

„Wichtig ist, dass der Baum eine heimische Schleife hat. Unsere Christbaumbauern bemühen sich, so spät wie möglich zu schneiden. Unser idealer Schnittzeitraum ist zwischen 20. November und 15. Dezember. Unsere Bauern können das machen, weil sie kleine Strukturen haben. Große Plantagen müssen oft schon im Oktober schneiden. Dann sind die Bäume oft zu trocken und der Konsument hat weniger Freude.“

Am längsten frisch hält der Baum dann, wenn er im Wasser steht. Bis zum Heiligen Abend bleibt für die niederösterreichischen Christbaumbauern aber noch viel zu tun: 1 Million Christbäume wollen sie bis dahin auch heuer wieder verkaufen.