Baden: Männer shoppen sonntags
Insgesamt 50 Geschäfte beteiligen sich heuer an der Adventmeile in Baden - so viele wie nie zuvor. Dabei handelt es sich meist um Familienunternehmen oder Ein-Mann-Betriebe, denn wer am Sonntag aufsperren will, muss als Inhaber selbst im Geschäft stehen. Das Beschäftigen von Mitarbeitern ist nicht erlaubt.
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Für Ilse König ist das kein Problem. Die Boutiquenbetreiberin hat zudem festgestellt, dass am Sonntag eine ganz besondere Klientel einkaufen geht: „Wir verkaufen eigentlich am Sonntag die meiste Männermode, weil da haben die Frauen die Männer im Schlepptau und da werden die Partner beglückt.“
Ilse König, die Boutique-Besitzerin, schätzt, dass sie bis zu 35 Prozent des Wochenumsatzes am Sonntag macht. Der Vorteil für sie ist, dass sie am Sonntag die Öffnungszeit selbst in der Hand hat.
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Touristen und Kurgäste mit Zeit
Dazu kommen die Kurgäste und die viele Besucher, die zum Beispiel einen Theaterbesuch mit einem Einkaufsbummel verbinden, wie beispielsweise Gerda Grandl aus Leoben, die mit ihrer Freundin extra aus der Steiermark nach Baden gereist ist: „Wir haben gut gegessen, jetzt gehen wir bummeln, und dann zum Adventmarkt. Bis jetzt haben wir ein Geschäft besucht, es könnte aber sein, dass wir in zwei Stunden mit einem Einkaufssackerl wieder vorbeikommen oder noch einmal hineingehen.“
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Wirtschaftstreibende meinen: Einsatz lohnt sich
Zwischen den Punschständen auf dem Badener Hauptplatz sieht man beleuchtete Auslagen, davor stehen Kleiderständer oder Wühltische mit Warenangeboten. Die Adventsonntage sind eben auch Einkaufstage in Baden. Der Einsatz der Geschäftsführer scheint sich zu lohnen, bestätigt auch Christian Prokopp, der mit dem Geschäft am Sonntag in seiner Drogerie zufrieden ist: „Es läuft sehr gut. Baden profitiert hier sehr von Tagestouristen aus Wien und Umgebung, aber auch von vielen internationalen Gästen, die sich die Stadt anschauen.“
Nach Angaben der Wirtschaftskammer ist Baden bislang in Niederösterreich die einzige Tourismuszone, in der eine koordinierte Sonntagsöffnung stattfindet. Viele Stammkunden würden es schätzen, dass die Besitzer selbst im Geschäft stehen, da gäbe es oftmals besondere Betreuung oder auch Glühwein als kleine Aufmerksamkeit im Laden, heißt es beim Badener Stadtmarketing.