Umsätze mit Psychopharmaka gestiegen

Laut einer Studie der Donau-Universität Krems sind die Ausgaben für Psychopharmaka in Österreich zwischen 2006 und 2013 um 31 Prozent gestiegen. Das war deutlich mehr als andere Ausgabensteigerungen im Gesundheitswesen.

Die Studie von Markus Böckle vom Zentrum für Psychosomatische Medizin und Supervision wurde in der „Zeitschrift für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie“ veröffentlicht. Laut den Angaben erreichten diese Umsätze im Jahr 2013 in Österreich 188 Millionen Euro. Die Daten stammten vom Arzneimittel-Marktforschungsinstitut IMS Health. Bei den Packungen gab es einen Zuwachs um 25 Prozent.

Der Anstieg habe gemäß der Analyse speziell Antidepressiva und Antipsychotika betroffen. 2013 wurden in Österreich rund 18,7 Millionen Packungen psychopharmazeutische Produkte abgegeben, hieß es jetzt in einer Aussendung der Universität.

Anstieg von 25 Prozent

2006 hatten die Umsätze mit diesen Medikamenten, die speziell wichtig für Menschen mit schweren Depressionen oder Psychosen sind, laut den Autoren rund 144 Millionen Euro betragen. 2013 waren es 188 Millionen Euro. „Die Steigerung der Kosten für Psychopharmaka übertrifft die aller pharmazeutischen Produkte deutlich, die im Vergleichszeitraum um 17,8 Prozent zulegten. Innerhalb von neun Jahren stieg der Psychopharmakaverbrauch um 25 Prozent an, was auf eine steigende Prävalenz (Häufigkeit; Anm.) psychischer Erkrankungen, ein vermehrtes Inanspruchnahmeverhalten oder mehr Verschreibungen zurückzuführen ist“, hieß es in der Aussendung.

In der Vergangenheit wurde immer wieder kritisiert, dass zu wenige Betroffene von psychischen Erkrankungen eine adäquate medikamentöse Therapie erhielten bzw. die Therapietreue gering sei. Zudem wird regelmäßig ein Defizit beim Zugang zu Psychotherapie auf Kassenkosten als Begleitmaßnahme beklagt.

2013 wurden rund 29 Milliarden Euro für Gesundheitskosten in Österreich aufgebracht. Im selben Jahr betrugen die Ausgaben für Psychopharmaka in Österreich pro Kopf 22,21 Euro. Das waren pro Kopf 4,8 Euro mehr als im Vergleichsjahr 2006 (Statistik Austria 2014). Der prozentuale Anstieg der Psychopharmakakosten mit 31,1 Prozent übertreffe damit den Anstieg der gesamten Gesundheitskosten Österreichs (26,7 Prozent).

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