ÖVP NÖ geht auf Distanz zu Konrad

Nachdem sich Flüchtlingskoordinator Christian Konrad gegen eine Asylobergrenze ausgesprochen hat, kommt jetzt Kritik von der ÖVP Niederösterreich. Die Landespartei geht auf Distanz zum früheren Raiffeisengeneralanwalt.

Es sei die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, sich der Asylwerber anzunehmen, hatte Konrad in Interviews mit Tageszeitungen gesagt. Und er ergänzte, dass ihm 50.000 Plätze in „Low-cost-Quartieren“ vorschweben. Der jetzige Flüchtlingskoordinator wendet sich somit gegen die von der ÖVP geforderten Obergrenzen. „Man müsse die nötigen Kapazitäten eben schaffen“, sagt Konrad. Mehr dazu in Flüchtlingskoordinator gegen Obergrenze.

„Aussagen Konrads sind wirklichkeitsfremd“

Genau diese Obergrenze aber hat die ÖVP zuletzt massiv eingefordert, auch Landeshauptmann Erwin Pröll, dessen Wahlkämpfe Konrad mehrmals an der Spitze von Personenkomitees unterstützt hat. Heute kommt heftige Kritik an den Aussagen Konrads von der ÖVP Niederösterreich.

Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner wirft Konrad in einer Aussendung vor, wirklichkeitsfremd zu sein. Und Klubobmann Klaus Schneeberger bezeichnet es wörtlich als „unverantwortlich, dass Christian Konrad den Weg der Willkommenskultur von Merkel und Faymann gehe“.

Grüne NÖ: „Konrad hat Recht“

Die Grünen dagegen unterstützen Konrad. Landessprecherin Helga Krismer fordert, die ÖVP solle sich Konrad zum Vorbild nehmen. „Als Flüchtlingskoordinator stellt er jene Fähigkeiten, die wir dieser Tage dringend benötigen, unter Beweis: Menschlichkeit und Managementqualitäten“, so Krismer.