Morddrohung gegen Pröll aufgeklärt

Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) ist vor wenigen Tagen mit einer Morddrohung konfrontiert gewesen. Ein 60-jähriger Oberösterreicher sei als Verdächtiger ausgeforscht worden, so die Polizei.

Die Landespolizeidirektion bestätigte am Dienstag Online-Berichte. Die Staatsanwaltschaft Linz führe die weiteren Ermittlungen, sagte Markus Haindl, Pressesprecher der Landespolizeidirektion Niederösterreich, zur Austria Presse Agentur.

Verdächtiger konnte rasch ausgeforscht werden

Pröll war in einem handschriftlichen Drohschreiben ein „schneller, schöner Tod“ angekündigt worden. Das Landesamt Verfassungsschutz (LV NÖ) sei eingeschaltet worden und habe den Verdächtigen rasch ausgeforscht, teilte Haindl mit. Der Brief an Pröll sei auf einem oberösterreichischen Postamt aufgegeben worden.

Gegen den Mann wurde bereits Strafantrag eingebracht, bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Philip Christl. Der 60-Jährige habe als Motiv angegeben, er sei durch einen Zeitungsartikel auf den Gedanken gekommen. Dem Drohbrief soll ein kritischer Kommentar der Tageszeitung „Die Presse“ von Anneliese Rohrer aus dem Jahr 2014 beigelegt gewesen sein. Dem bisher unbescholtenen Oberösterreicher wird gefährliche Drohung zur Last gelegt. Ihm drohen bis zu drei Jahre Haft. Der Mann ist auf freiem Fuß.

Pröll war „im ersten Moment betroffen gewesen"

Der Landeshauptmann sei „im ersten Moment betroffen“ gewesen, „hat aber in 36 Jahren im öffentlichen Leben mit solchen Dingen zu leben gelernt“, sagte Prölls Pressesprecher Peter Kirchweger zu der Drohung.

Prölls Besorgnis richte sich vielmehr dahin gehend, dass auch „Denunziationen in der Öffentlichkeit zunehmen - Stichwort: Internet - und es daher zunehmend schwierig wird, Menschen zu finden, die bereit sind, eine öffentliche Position anzunehmen“. Der Landeshauptmann werde sich jedoch „nicht beeindrucken“ lassen, „weiter sagen, was er denkt, und tun, was er sagt“, so Kirchweger.