Flüchtlingskinder: Auch Gewerkschaft übt Kritik

Nach Bildungslandesrätin Barbara Schwarz (ÖVP) übt jetzt auch die Lehrergewerkschaft scharfe Kritik am Bund. Obwohl die Zahl der schulpflichtigen Flüchtlingskinder deutlich angestiegen sei, gäbe es zu wenig Geld und zu wenige Lehrer.

Das Bildungsministerium habe zu spät reagiert, kritisiert die Gewerkschaft der Pflichtschullehrer. Es gäbe, zu wenig Geld und zu wenig Personal für die Betreuung von schulpflichtigen Flüchtlingskindern. Die Gewerkschaft schließt sich damit der Kritik von Niederösterreichs Bildungslandesrätin Barbara Schwarz an. Sie sagte am Mittwoch, dass der Bund zu wenige Lehrer zur Verfügung stellt - mehr dazu unter Lehrer für Flüchtlingskinder fehlen.

Kimberger: „Wir stoßen an Grenzen“

In nur wenigen Monaten stieg in Niederösterreich die Zahl der Flüchtlingskinder von 1.300 auf 2.200. Laut Paul Kimberger, dem Vorsitzenden der Gewerkschaft für Pflichtschullehrer, habe man bereits ein Jahr vor Einsetzen der Flüchtlingsbewegung das Ministerium aufgefordert, Vorkehrungen zu treffen. Mittlerweile werden österreichweit zehntausend Flüchtlingskinder betreut.

„Wir stoßen jetzt an unsere Grenzen und von Seiten des Bundesministeriums kommt hier eigentlich gar nichts“, kritisierte Kimberger. Benötigt würden Fremdsprachenlehrer ebenso wie Sozialarbeiter, Psychologen und Ärzte. „Bis heute ist nicht geklärt, wer für diese Kosten aufkommt, die jetzt für die Flüchtlingskinder eben notwendig sind“, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende.

Gewerkschaft fordert langfristige Strategie

Kimberger fordert die Bundesregierung auf, eine langfristige Strategie zu erstellen. Kommt eine solche nicht zustande, bestehe die Gefahr, dass Kinder nicht mehr nach ihren Bedürfnissen unterrichtet werden können.

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