Tschechische Gruppe will Casinos Austria

Der Streit um die mehrheitliche Kontrolle über die teilstaatliche Casinos Austria AG geht in die nächste Runde. Als scharfer Konkurrent der Novomatic Gruppe kristallisiert sich immer mehr ein tschechisches Konsortium heraus.

Das tschechische Konsortium Austrian Gaming Holding (AGH), hinter dem die tschechischen Milliardäre Karel Komarek und Jiri Smejc stehen, hat, laut APA, am Mittwoch bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) seine Absicht bekräftigt, direkt und indirekt weitere Anteile der Casag zu erwerben.

Sie folgen damit ihrem schärfsten Konkurrenten, der niederösterreichischen Novomatic mit Sitz in Gumpoldskirchen (Bezirk Mödling) die ihrerseits im Dezember ihre Absicht, die Kontrolle über die teilstaatlichen Casinos Austria zu übernehmen, formell bei der Bundeswettbewerbsbehörde hinterlegt hat.

Tschechen wollen 50,8 Prozent der Aktien

Konkret beabsichtigt die tschechische Gruppe laut einer Aussendung der Bundeswettbewerbsbehörde einerseits ihre Beteiligung an der Medial um 59,26 Prozentpunkte von 29,63 auf 88,89 Prozent zu erhöhen und andererseits 16,79 Prozent der Casag-Aktien zu erwerben.

Die Medial hält ihrerseits 38,29 Prozent der Casag-Aktien. Durch diese Erwerbsvorgänge werde die AGH direkt bzw. indirekt 50,82 Prozent der Aktien halten und somit die alleinige Kontrolle an der Casag erwerben, so die BWB. Der geplante Erwerbsvorgang kann innerhalb von 14 Tagen beeinsprucht werden.

Konsortium bringt Anfechtungsklage ein

Um die Übernahme der Casinos-Anteile wird zwischen Novomatic und AGH schon seit längerem heftig gerungen. Auch das tschechische Konsortium beruft sich auf ein Vorkaufsrecht, dass die Staatsholding ÖBIB jedoch bestreitet. Sie gibt dem niederösterreichischen Glücksspielkonzern Novomatic den Vorzug beim Erwerb weiterer Casinos-Anteile.

Die Tschechen haben deshalb mit einer Anfechtungsklage gegen die Casinos-Anteilseignerin Medial reagiert, die 38,3 Prozent an der Casinos Austria AG hält. Die Frist zur Stellung eines Antrags auf Prüfung des Zusammenschlusses endet am 3. Februar 2016.

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