Grafenegg: Top-Wirt 2016 ausgezeichnet

In Grafenegg (Bezirk Krems) wurde am Montagabend die Auszeichung „Top-Wirt des Jahres 2016“ vergeben. Bei der Gala verteidigte Landeshauptmann Erwin Pröll die heimische Wirtshauskultur und übte scharfe Kritik an der Finanzpolizei.

Zum bereits 18. Mal wurde im Schloss Grafenegg der Titel „Top-Wirt des Jahres“ vergeben. Bei der Gala waren jeweils drei Wirte in den Kategorien „Einsteiger des Jahres“, „Aufsteiger des Jahres“ und „Top-Wirt des Jahres“ nominiert. Als Sieger der Kategorie „Top-Wirt des Jahres 2016“ wurde Familie Essl vom Landgasthaus Winzerstüberl in Rührsdorf (Bezirk Krems) gekürt.

Freude bei den Preisträgern

„Wir haben versucht, die Haubenküche mit der guten, alten Landhausküche in einem Paket zusammenzupacken. Ich glaube, das ist aufgegangen. Wir haben keine Stammgäste verloren, dafür aber neue, gute Gäste dazugewonnen“, sagte Preisträger Franz Essl, der die Position des Küchenchefs an seinen Sohn Philipp Essl abgetreten hatte. Philipp Essl fügte hinzu: „In der Küche bin ich der Chef. Chef des Hauses ist aber immer noch mein Papa.“

Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) hob bei der Gala die Bedeutung der Wirthauskultur hervor: „Die Wirtshauskultur ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Bundeslandes. Vor allem, wenn wir Niederösterreich als Land für Genießer positionieren wollen, dann ist die Wirtshauskultur ein wichtiger Partner.“ Auch Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) stärkte bei der Top-Wirte-Gala den Wirtinnen und Wirten den Rücken. „In Wahrheit sind die Wirte die Oasen der Kommunikation und des gesellschaftlichen Zusammenseins. Wo kann man das heute noch in der Form tun wie in einem Wirtshaus“, sagte Pröll.

Pröll übte scharfe Kritik an Finanzpolizei

Bei der Gala nahm der Landeshauptmann auch auf die seit 1. Jänner 2016 geltende Registrierkassenpflicht Bezug. „All diese Kritieren, die hier abverlangt werden, gehen für viele an die Existenz“, sagte Pröll. Er übte außerdem scharfe Kritik an der Finanzpolizei: „Gerade um die Mittagszeit, wenn die Gasthäuser voll sind, hereinzukommen und sich wie ‚Rambos‘ zu benehmen und die Wirtsleute irgendwo in eine Hinterstube zu drängen, als hätten sie jemanden umgebracht, das darf in diesem Land nicht passieren.“

Pröll verwies darauf, dass das Land Niederösterreich zusammen mit der Kammer der Wirtschaftstreuhänder eine Ombudsstelle geschaffen habe, an die sich Wirte bei Finanzkontrollen richten können. Außerdem gibt es einen Aktionsplan des Landes, mit dem die Wirtinnen und Wirten finanziell unterstützt werden sollen.

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